Wilhelmshaven - Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist (parteilos) weist Vorwürfe zurück, er habe sich unsensibel in Sachen Klinikum verhalten. Die Unruhe war entstanden, als Überlegungen bekanntwurden, eine Managementfirma aus Schleswig-Holstein für eine Übergangszeit an der Geschäftsführung des Klinikums zu beteiligen. Im Gegenteil, erklärte Feist am Donnerstag: Als Aufsichtsratsvorsitzender sei er um maximale Transparenz bemüht und wolle durch die Schaffung einer sinnvollen Übergangslösung zum Wohle der Mitarbeitenden endlich Ruhe in das Klinikum bringen, ließ Feist am Donnerstag in einer Erklärung verbreiten. Den Auftrag für die Suche eines Nachfolgers in der Geschäftsführung habe er vom Aufsichtsrat erhalten. „Und diesen Auftrag setze ich selbstverständlich um.“

Im Einvernehmen mit dem derzeitigen alleinigen Geschäftsführer Oliver Leinert sei dabei die Überlegung gereift, eine Zwischenlösung zu finden, die das operative Geschäft des Klinikums bis zur Einstellung eines neuen Geschäftsführers verantwortet. Die Absicht sei aber, auf Dauer die Bereiche Neubau und operatives Geschäft voneinander zu trennen.

Um den Aufsichtsrat frühestmöglich mit einzubeziehen, sei das Gremium bereits in seiner letzten Sitzung im Dezember involviert und zur Meinungsbildung eingeladen worden. Ein Unternehmen aus Schleswig-Holstein hatte sich dem Gremium zunächst unverbindlich vorgestellt und Modelle einer möglichen Interimsgeschäftsführung skizziert. „Es ist Aufgabe des Aufsichtsrates, sich umfassend mit verschiedenen Handlungsoptionen zu befassen, um den besten Weg für eine solide und dauerhafte Geschäftsführung des Klinikums zu entscheiden.“ Die Eindrücke aus dieser Vorstellung sowie die generellen Überlegungen, eine Interimslösung zu schaffen, würden von den Aufsichtsratsmitgliedern derzeit mit ihren Fraktionen diskutiert. Ende Januar wird sich der Aufsichtsrat dann ein weiteres Mal mit diesem Thema beschäftigen.

Bereits am Montag hatte Oberbürgermeister Feist nach einem Bericht in der Nordwest-Zeitung klargestellt, dass eine Veränderung des Personalbestands derzeit kein Thema sei. Feist bekräftigte, dass er hinter dem Klinikum und dem Personal stehe. „Ich bin um die Aufarbeitung von Altlasten und eine sichere Perspektive für das Klinikum bemüht. Das geht nur in vertrauensvoller Zusammenarbeit aller Beteiligten, für die ich weiterhin aktiv eintreten werde.“