"In dem 23-seitigen Positionspapier wird die entscheidende Bedeutung der Ruppiner Kliniken für die stationäre und spezifische ambulante Versorgung für den Nordwesten Brandenburgs hervorgehoben und auch darauf hingewiesen, dass die Erreichbarkeit von Ärzten und umfassender Versorgung in einem Krankenhaus in dünnbesiedelten Gebieten schwieriger und mit weiteren Entfernungen zu bewältigen ist", erklärt Landkreis-Sprecher Alexander von Uleniecki. So erreichen im Landkreis OPR lediglich rund 40 000 Einwohner innerhalb von 20 Minuten eine umfassende stationäre Kranken- und Notfallversorgung. "65 Prozent der Patienten aus dem Landkreis haben hingegen einen längeren Anfahrtsweg", berichtet von Uleniecki aus dem Gutachten. "23 Prozent der Einwohner des Landkreises wohnen in einer Entfernung von über 30 Minuten zur nächsten geeigneten Gesundheitsversorgung. Dadurch steigt in Notfallsituationen durch die längere Anfahrtszeit das Risiko, schwere Gesundheitsschäden zu erlangen."
Zwar gibt es im Einzugsgebiet der Kliniken sieben relevante Hubschrauberstandorte, aber nur einer davon – Christoph Berlin – ist auch nachts und damit rund um die Uhr im Einsatz. "Auch lassen sich die vorgeschriebenen Hilfsfristen von 15 Minuten  – also die Zeit zwischen Alarmierung des Rettungsdienstes und dem Eintreffen am Einsatzort – nur mit einer Stationierung eines Hubschraubers in Neuruppin erreichen", so von Uleniecki.
"Wir hoffen auf eine zeitnahe Entscheidung zugunsten der Luftrettung und damit zugunsten der Menschen der Region", so Klinik-Sprecherin Verena Clasen. Auch wenn Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) jüngst beim Besuch in Neuruppin keine großen Erwartungen geweckt hatte, sondern ihre Sorge geäußert hatte, dass sich mehrere Luftrettungseinheiten gegenseitig "kannibalisieren" könnten.
Landrat Ralf Reinhardt (SPD) sieht hingegen, dass die Kliniken durch die Stationierung eines Rettungshubschrauber als maximalversorgendes Krankenhaus gestärkt werden und so zugleich die Patientenwanderung nach Berlin verringert würde.