Delmenhorst - Eine sogenannte „Corona-Prämie“ von 500 Euro soll jeder Vollzeit- Mitarbeiter im Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) bekommen. Damit will die Klinikleitung sich für das große Engagement der Angestellten bedanken, die der Pandemie entgegengetreten sind.
Jeder kann sich im September über 500 Euro mehr auf dem Konto freuen – steuer- und sozialversicherungsfrei, heißt es am Dienstag in einer Mitteilung der Klinik. Bei Teilzeitkräften fällt die Prämie entsprechend kleiner aus.
Phase gut überstanden
Insgesamt kostet diese Aktion die Klinik rund 340 000 Euro. Trotz der großen Belastung hätten die Mitarbeiter besonnen, konzentriert und mit viel Energie die Strukturen innerhalb kürzester Zeit umgekrempelt, sagt der Geschäftsführer des Delmenhorster Krankenhauses Florian Friedel.
Auch wirtschaftlich habe die Klinik diese Phase gut überstanden. Man sei nach der Insolvenz auf einem sehr guten Kurs.
Darüber hinaus sollen die Beschäftigten von der wirtschaftlichen Stabilisierung des JHD profitieren: Geschäftsführung und Betriebsrat haben sich auf eine Betriebsvereinbarung geeinigt, die die Vertragsbedingungen innerhalb des Krankenhauses angleichen soll. Im Rahmen der Neuausrichtung nach der Insolvenz hatte man im Mai 2018 zwei Tochterunternehmen gegründet: die SKH Delmenhorst Verwaltungs- und Service GmbH und die SKH Delmenhorst MVZ GmbH.
Während das medizinische Personal in der Krankenhausgesellschaft weiterhin nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt wird, wurde das Gehalt der Mitarbeiter in Küche, Reinigung, Verwaltung und dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) auf dem damaligen Stand eingefroren und zum Teil abgesenkt. Wer danach eingestellt wurde, hat in der Regel eine höhere Wochenstundenzahl bei niedrigerem Gehalt.
Gehälter anpassen
„Bei den Gehältern in den Tochtergesellschaften werden wir uns weiter an aus unserer Sicht sachnäheren Tarifverträgen orientieren. Bei den übrigen Arbeitsbedingungen wie Wochenarbeitszeit, Urlaub und Zuschlägen richten wir uns in den Tochtergesellschaften nun auch nach dem Mantel des TVöD“, sagt Betriebsratsvorsitzender Gert Prahm.
Und Friedel betont: „Die Verhandlungen über die neue Betriebsvereinbarung haben wir mit dem Betriebsrat in großer Einigkeit geführt.“ Die Corona-Krise habe die positive Trendwende bei den Fallzahlen vorübergehend unterbrochen und auch im kommenden Jahr müsse man auf Grund der Pandemie auf Unwägbarkeiten vorbereitet sein.