In seiner Rede auf dem Krankenhausgipfel 2020 hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Beschäftigten des Gesundheitswesen für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie gedankt. Deutschland sei vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Spahn bezeichnete die Krankenhäuser als Rückgrat der Versorgung. "Wir haben eines der leistungsfähigsten Gesundheitssysteme der Welt", sagte Spahn. Gleichwohl sehe man an Ländern wie Spanien, wie dynamisch sich die Situation ändern könne.

"Wir müssen schauen, was wir nun lernen können", sagte Spahn. Eine Lehre müsse die Digitalisierung im Gesundheitswesen sein, "und zwar nicht nur als Schlagwort, sondern ganz konkret." Es müsse eine digitale Infrastruktur in den Krankenhäusern nicht als Insellösung geschaffen werden, sondern gut vernetzt mit dem Gesundheitssystem.

Ein "echtes Anliegen" sei Spahn auch die Strukturfrage: Corona habe gezeigt, wie wichtig Kooperation und Versorgungsabsprache seien. Es brauche gute und vernetzte Versorgungsangebote. "Es geht nicht um 'jeder macht alles' ", sagte Spahn, und nannte als Beispiel den Wettbewerb von Krankenhausbetrieben um die Finanzierung neuer Zentren, "nur weil der Nachbarort eins hat". Dabei gehe es ihm nicht darum zu sparen, sondern um Patientensicherheit.

Ein weiterer Punkt sei Personal, hier bestehe etwa in der Pflege noch immer ein großer Bedarf. "Es fehlt nicht an Geld, sondern an den Möglichkeiten, Stellen zu besetzen", sagte Spahn. Er wolle sich dafür einsetzen, dass Pflegeausgaben nicht nur für zwei Jahre, sondern mindestens für die nächsten zehn Jahre bestehen, um das Vertrauen wieder herzustellen.