Der Klinikkonzern Helios will künftig bestimmte Therapien nur an noch sogenannten „Zentren“ anbieten. Das soll die Qualität steigern.

Der Klinikkonzern Helios will bestimmte Behandlungen nicht mehr in allen seiner bundesweit 86 Krankenhäuser anbieten. „Wir wollen erreichen, dass nicht mehr überall alles gemacht wird und die Dinge, die relativ kompliziert sind, dort erfolgen, wo die entsprechende Erfahrung vorhanden ist“, sagte der medizinische Geschäftsführer Andreas Meier-Hellmann am Dienstag. Dazu wolle man sogenannte Zentren errichten, in denen bestimmte Therapien routinemäßig durchgeführt werden. Für die Patienten würde das zwar weitere Wege, allerdings auch eine bessere medizinische Versorgung bedeuten.

Bei Krebserkrankungen wurde diese Zentrenbildung bereits auf den Weg gebracht. Patienten können sich zunächst an das Helios-Klinikum in ihrer Nähe wenden und werden dort diagnostiziert. In sogenannten Tumorkonferenzen befassen sich Experten dann mit dem Fall und entscheiden, in welchem Krebszentrum der Patient behandelt werden soll. Die Betroffenen sollen dabei von Anfang an von sogenannten Patientenlotsen begleitet werden, die ihnen während der Therapie „ein Gefühl der Geborgenheit geben“, sagte Axel Richter, Leiter des Helios-Netzwerks Krebsmedizin.

Klinik Buch auf 13 onkologische Bereiche spezialisiert

Eines dieser bundesweit neun onkologischen Zentren ist das Klinikum Berlin-Buch, das von der Deutschen Krebsgesellschaft für 13 Krebsarten entsprechend zertifiziert wurde – darunter etwa Brustkrebs, Darmkrebs und als Sarkomzentrum. Die Eröffnung eines Zentrum für Neuroonkologie wurde aufgrund der Corona-Pandemie auf das kommende Jahr verschoben. Neben der Krebstherapie plant Helios als nächstes, Zentren für Neurologie und Kardiologie aufzubauen.

Helios-Geschäftsführer Franzel Simon nannten auch Zahlen zur Corona-Pandemie. Demnach wurden bundesweit in den Kliniken des Konzern von Mitte März bis Ende August 2349 Covid-19-Patienten behandelt – davon 742 auf den Intensivstationen. 416 Erkrankte mussten beatmet werden, 387 starben. Während dieses Zeitraums seien in den Kliniken mehr als 525.000 FFP-Masken und 200.000 Liter Desinfektionsmittel verbraucht worden.