Interview mit dem Hückeswagener Adrian Borner Turbulentes erstes Jahr

Hückeswagen/Wipperfürth · Der Hückeswagener Adrian Borner übernahm vor einem Jahr die Leitung der Helios Klinik Wipperfürth. Der Klinik-Geschäftsführer spricht von den Höhen und Tiefen der ersten Monate und ob er mit dem neuen Beruf seinen Traumjob gefunden hat.

 Der Hückeswagener Adrian Borner ist seit einem Jahr Geschäftsführer Helios Klinik Wipperfürth.

Der Hückeswagener Adrian Borner ist seit einem Jahr Geschäftsführer Helios Klinik Wipperfürth.

Foto: Sascha Steinbach

Adrian Borner aus Hückeswagen übernahm vor einem Jahr die Leitung der Helios Klinik Wipperfürth. Der Klinikgeschäftsführer spricht von den Höhen und Tiefen der ersten Monate und ob er mit dem neuen Beruf seinen Traumjob gefunden hat.

Herr Borner, wenn Sie auf dieses erste Jahr als Klinikgeschäftsführer zurückblicken, welcher Eindruck bleibt dabei zurück?

Adrian Borner Der Eindruck eines recht turbulenten Jahres. Das Coronavirus hat unsere Pläne deutlich durcheinandergewirbelt. Seit Januar lief doch vieles so ganz anders, wie wir es uns für das Jahr 2020 vorgestellt haben. Das Coronavirus hat dabei eine Dynamik verursacht, die bis heute oft nach schnellen Veränderungen und Entscheidungen verlangt. Umso mehr erfreut es mich, dass wir diese ersten Monate mit dem Virus so gut gemeistert haben. Diese Zeit hat mir gezeigt, wie wichtig Teamwork in der Klinik ist. Nur so konnten wir trotz aller Geschehnisse weiterhin für unsere Patienten da sein.

Welche Herausforderungen stellt die Coronapandemie momentan an das Krankenhaus?

Borner Nun ist es wichtig zu signalisieren, dass unsere Wipperfürther Klinik auch weiterhin sicher ist und kein Patient davor Angst haben muss, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Durch verschiedenste Maßnahmen, wie beispielsweise die Separierung der Patienten bei Aufnahme, haben wir ein Konzept aufgestellt, welches optimal vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützt. In Notfällen und bei zeitkritischen Erkrankungen sollte nicht zu lange abgewartet und weiterhin umgehend die Notaufnahme der Krankenhäuser aufgesucht werden.

Trotz der Prominenz des Coronavirus in den letzten Monaten hat ein Klinikgeschäftsführer auch noch eine Vielzahl an weiteren Themen und Aufgaben, die ihn beschäftigen. Bevor Sie im September 2019 die Position als Geschäftsführer annahmen, waren Sie als Controller für die Klinik tätig.

Fiel Ihnen dieser Wechsel einfach?

Borner Ich gebe zu, ich habe es mir teilweise doch einfacher vorgestellt. Die Vielzahl an Themen und die Termindichte sind nicht zu unterschätzen. Ich muss im Kopf schnell von einem zum anderen Thema wechseln und immer das Gesamtwohl im Auge behalten. Sicherlich habe ich durch meine Tätigkeit als Controller bereits einiges an Handwerk mitgebracht, dass ich nun ebenfalls benötige. Doch ich bin Ansprechpartner für Jeden und es nicht immer einfach, allen gerecht zu werden. Das macht jedoch die Herausforderung dieses Jobs aus, die mich jeden Tag dazu motiviert, mich für diese Klinik einzusetzen.

Bereits vor einem Jahr sprachen Sie von Zielen, die Sie für die Klinik haben. Konnten Sie diese bereits erfüllen? Welche langfristigen Ziele haben Sie für die Klinik?

Borner Mit dem neuen Computertomografen, der nun seit Juli in unserem Krankenhaus im Einsatz ist, haben wir bereits eine große Modernisierung umgesetzt. Bis zum Frühjahr 2021 wird zudem unsere Station der Frauenheilkunde und Geburtshilfe komplett saniert, sodass wir auch in diesem Bereich in wenigen Monaten über die modernste und beste Ausstattung für unsere Patienten verfügen. Für die Zukunft steht besonders die Weiterentwicklung der Fachbereiche sowie die Sicherung des Standorts im Fokus. In Zeiten, in denen immer mehr Krankenhäuser schließen, ist es wichtig, die Versorgung der Menschen in der Region auch in Zukunft zu gewährleisten. Da der Oberbergische Kreis mein Zuhause ist, ist dies für mich eine persönliche Herzensangelegenheit.

Sie sprechen es bereits selbst an: Sie sind wohnhaft in Hückeswagen und somit auch nach Feierabend noch ganz in Kliniknähe. Ist es da nicht schwer, abzuschalten?

Borner Die Nähe zur Arbeit und die Verwurzelung mit dem Standort hat Vor- und Nachteile. Natürlich kenne ich viele, die in Wipperfürth und Umgebung wohnen. Das macht es manchmal einfacher, Anliegen voranzubringen. Dennoch ist man natürlich nie so ganz privat unterwegs. Egal ob Freunde oder Bekannte, viele nutzen die Möglichkeit, mir Ihre Eindrücke und ihr Feedback mitzuteilen. Da kann es auch mal sein, dass ich während eines Restaurantbesuchs von Gästen erkannt und auf die Klinik angesprochen werde. Das empfinde ich aber nicht als störend, im Gegenteil, ich freue mich darüber. Mit der Aufnahme der Tätigkeit war mir klar, dass auch in meiner Freizeit die Klinikgeschehnisse immer wieder Raum einnehmen werden.

Klinikgeschäftsführer in Wipperfürth zu sein, ist das Ihr Traumjob?

Borner Ja, auch wenn manche Tage natürlich sehr anstrengend sind oder es auch mal schwer ist, Entscheidungen zu treffen. Ich bin stolz, diesen Job in meiner Heimat machen zu dürfen, für die Menschen, die hier leben. Letztendlich kann ich so auch für meine Freunde und Familie ein Stück weit dazu beizutragen, dass die medizinische Versorgung im oberbergischen Kreis gesichert ist.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Klinik?

Borner Nicht nur für die medizinische Versorgung, auch als Arbeitgeber spielt das Krankenhaus eine große Rolle für die Region. Für die Klinik wünsche ich mir deswegen weiterhin ein langfristiges Bestehen. Durch die derzeitigen Modernisierungen und Verbesserungen setzen wir den Grundstein, um unsere Patienten weiterhin optimal zu versorgen und um den Mitarbeitern auch in Zukunft ein modernes und gutes Arbeitsumfeld zu bieten.

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