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Medizinische Versorgung In Der Wesermarsch „Nordenhamer Klinik entwickelt sich gut“

Horst Lohe

Berlin/Esenshamm - Die Unternehmensführung von Europas größtem privaten Klinikbetreiber, dem Helios-Konzern, sieht gute Zukunftsperspektiven für eines der kleinsten Krankenhäuser im Unternehmen: die Helios-Klinik Wesermarsch im Nordenhamer Stadtteil Esenshamm.

Neubau 2017

Der im Mai 2017 in Betrieb genommene Neubau hat zurzeit 89 Planbetten und etwa 190 Mitarbeiter. Zu Helios gehören in Deutschland insgesamt 86 Kliniken. Das Schwesterunternehmen Quirónsalud in Spanien hat 50 Kliniken.

Das Nordenhamer Krankenhaus „entwickelt sich gut und Helios steht zur Wesermarsch-Klinik.“ Das haben anlässlich einer digitalen Pressekonferenz die Helios-Geschäftsführer Franzel Simon und Professor Dr. Andreas Meier-Hellmann auf die Frage dieser Redaktion nach den Zukunftsperspektiven mitgeteilt.

2014 Übernahme

Franzel Simon ist seit März 2018 Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) des Konzerns. Zuvor war er Geschäftsführer der Helios-Region Nord, zu der auch Nordenham gehört. Er kennt die Entwicklung seit Übernahme der alten Wesermarsch-Klinik im Frühjahr 2014 durch Helios.

Andreas Meier-Hellmann (CMO) ist Geschäftsführer Medizin an der Konzernspitze.


Wie berichtet, wird die Nordenhamer Helios-Klinik seit mehr als einem Jahr enger mit der Helios-Klinik in Cuxhaven (206 Planbetten und 400 Mitarbeiter) verzahnt. Dazu heißt es jetzt von der in Berlin ansässigen Konzern-Geschäftsführung: „Wir arbeiten weiter an einer standortübergreifenden Zusammenarbeit mit der Helios-Klinik Cuxhaven – und zwar nicht als Einbahnstraße, sondern als eine in beide Richtungen ausgelegte Kooperation, wie etwa das Zentrum für Chirurgie zeigt.“

Wirtschaftlichkeit

Franzel Simon und Andreas Meier-Hellmann gehen in ihrer Antwort auf die Anfrage dieser Redaktion auch auf die Wirtschaftlichkeit ein: „Zudem sind wir weiter dabei, die Klinik auf wirtschaftlich solide Beine zu stellen – mit dem Fokus auf eine den Bedürfnissen der Patienten in der Wesermarsch ausgerichtete Versorgung.“

Defizit reduziert

Zum Hintergrund: Helios hatte 2014 in Nordenham vom Rhön-Konzern eine Klinik übernommen, die tiefrote Zahlen schrieb – jedes Jahr fünf Millionen Euro. Im Jahr 2018 hat Helios ein um etwa zwei Millionen Euro verbessertes Ergebnis erwirtschaftet. Zahlen für 2019 sind nicht bekannt. Im August dieses Jahres sagte Klinikgeschäftsführer Georg Thiessen gegenüber der Presse: Die Nordenhamer Klinik sei auf dem Weg, ihr Defizit deutlich zu reduzieren.

Fraglich bleibt eine Kooperation im Landkreis mit dem St.-Bernhard-Hospital in Brake. Brake hat stets abgewinkt. Die Helios-Konzernspitze nennt zwar jetzt Brake nicht, spielt aber offenbar auf diese oder/und andere Kliniken in der Region an: „Darüber hinaus stehen wir auch einer zielführenden und trägerübergreifenden Zusammenarbeit weiterhin offen gegenüber.“

Zentren bundesweit

Die Zentrenbildung, die jetzt in der Kooperation zwischen den Helios-Kliniken Nordenham und Cuxhaven begonnen hat, ist kein isolietes Vorgehen, sondern passt zur Neuausrichtung aller 86 Helios-Standorte. Das wurde in der digitalen Pressekonferenz sehr deutlich.  Helios hält mehr Spezialisierung an bestimmten Standorten und den Ausbau von Kooperationen sowie von gegenseitigem, auch überregionalem Austausch für nötig. Das sei auch eine Lehre aus der Corona-Pandemie.  Leitgedanke sei: „Unabhängig davon, durch welche Tür unser Patient bei Helios geht, er/sie erhält immer die bestmögliche Versorgung im bundesweiten Netzwerk.“  Ziel sei, höchste medizinische Qualität und Sicherheit und eine passgenau auf Patientenbedürfnisse ausgerichtete Medizin.

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