Keine Mindestzahl mehr für Intensivbetten

Aktuell liege der Anteil der Covid-19-Patienten in Hessen im Vergleich zur Gesamtzahl der Intensivbetten bei 1,2 Prozent. Archivfoto: dpa
© Archivfoto: dpa

Während Rheinland-Pfalz an einer verbindlichen Reservierung festhält, müssen in Hessen die Betten lediglich innerhalb von 24 Stunden frei sein.

Anzeige

WIESBADEN. In Hessen gibt es aktuell keine verbindliche Mindestzahl an Intensivbetten, die für Covid-19-Patienten freigehalten werden muss. Allerdings müssen die Krankenhäuser dafür sorgen, dass die regionalen Mindestkapazitäten, die Anfang Juli in einem Sonderkapitel des Hessischen Krankenhausplans festgelegt wurden, innerhalb von 24 Stunden wieder bereitstehen können. Das teilt das Sozialministerium auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Diese Mindestkapazitäten sind dabei je nach Region sehr unterschiedlich festgelegt. Im Versorgungsgebiet Frankfurt-Offenbach sind es laut Krankenhausplan 32 Intensivbetten, im Gebiet Gießen-Marburg zehn, im Bereich Wiesbaden-Limburg fünf Intensivbetten und in der Region Darmstadt wiederum zehn.

Geringe Auslastung mit Covid-19-Patienten

Insgesamt sind es 71 Intensivbetten sowie 349 Normalbetten, die landesweit in der ersten Stufe laut dem Krankenhausplan vorgehalten werden sollen, um ausreichend auf Covid-19-Patienten vorbereitet zu sein. Allerdings sei in den vergangenen Monaten die Auslastung der Kliniken mit Covid-19-Patienten durchgängig so gering gewesen, „dass nur wenige Krankenhäuser die Eskalationsstufe 2 erreicht haben“, heißt es vom Sozialministerium. Und auch die festgelegten Kapazitäten der ersten Stufe habe man landesweit nie ausgeschöpft. Die Bestimmungen wurden daher für die Kliniken weiter gelockert: „Daher wird im Moment zugelassen, dass die Betten auch anderweitig belegt werden dürfen“ – unter der Bedingung, dass sie innerhalb von 24 Stunden wieder bereitstehen würden. In Hessen liegt laut dem Divi-Intensivregister der Anteil der Covid-19-Patienten im Vergleich zur Gesamtzahl der Intensivbetten aktuell bei 1,2 Prozent. In Rheinland-Pfalz liegt der Anteil sogar nur bei 0,7 Prozent. Rheinland-Pfalz hält dennoch an einer verbindlichen Reservierung von 20 Prozent der Intensivkapazitäten für Corona-Patienten weiter fest. Das Gesundheitsministerium in Mainz begründete diesen Schritt damit, dass man die Kapazitäten in Rheinland-Pfalz so stark ausgebaut habe, dass eine Reservierungsquote von 20 Prozent den Kliniken auch nicht schwerfiele. Laut dem Divi-Intensivregister sind in Rheinland-Pfalz aktuell 34,1 Prozent der Intensivbetten frei. In Hessen sind es wiederum 25,6 Prozent, die nicht belegt sind.