Wilhelmshaven - Das Klinikum Wilhelmshaven kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach der Abberufung des Klinikum-Geschäftsführers Reinhold Keil war am Mittwoch die Polizei in dem städtischen Krankenhaus. Bei der offenbar schon seit Tagen geplanten Razzia wurden Büroräume durchforstet und Unterlagen beschlagnahmt. Zuvor waren bereits Privathäuser durchsucht worden – nach Informationen der „Wilhelmshavener Zeitung“ (WZ) auch das von Reinhold Keil.

EX-CHEF DES KLINIKUMS WILHELMSHAVEN „Strafversetzung“ von Reinhold Keil geplatzt

Gerd Abeldt
Wilhelmshaven

Auf WZ-Anfrage bestätigte die Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen. Es besteht der Anfangsverdacht des Abrechnungsbetruges gegen zwei zuletzt verantwortliche Mitarbeiter des Klinikums Wilhelmshaven. Konkret geht es darum, dass Honoraransprüche gegenüber Privatpatienten nicht korrekt abgerechnet worden sein sollen.

Bei der Durchsuchung der Privat- und der Geschäftsräume wurde Beweismaterial sichergestellt. Die Auswertung dieser Unterlagen werde einige Zeit in Anspruch nehmen.

Keil hatte Anfang September seinen Geschäftsführer-Vertrag fristgerecht zum Ende nächsten Jahres gekündigt. Nachdem nach den Worten von Oberbürgermeister Carsten Feist am 24. September bestimmte „Sachverhalte aus dem laufenden Geschäftsbetrieb des Klinikums bekannt geworden“ seien, berief der Aufsichtsrat den Geschäftsführer am 4. Oktober ab. Letztlich hätten „grundlegende Differenzen“ über die Art der Geschäftsführung zur Abberufung geführt, sagte Feist.

KLINIKUM WILHELMSHAVEN Hausverbot für abberufenen Geschäftsführer Reinhold Keil

Jürgen Westerhoff
Wilhelmshaven