Pfaffenhofen
Ein Trio für die Klinikspitze

Vertrag mit Ingo Goldammer bis Ende 2023 verlängert - Janine Kau und Christian Degen als Unterstützung

26.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:37 Uhr
An der Spitze der Ilmtalklinik GmbH kommt es zu neuerlichen Umstrukturierungen: Geschäftsführer Ingo Goldammer bekommt Unterstützung durch Janine Kau und Christian Degen. −Foto: PK-Archiv

Pfaffenhofen - Die Führungsriege der Ilmtalklinik GmbH mit ihren Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg wird wieder einmal neu aufgestellt - und das, obwohl der laufende Vertrag mit Geschäftsführer Ingo Goldammer vorzeitig bis Ende 2023 verlängert wird. Der Ferienausschuss des Kreistags hat in seiner nicht-öffentlichen Sitzung am Montag dem entsprechenden Vorschlag des Klinik-Aufsichtsrats zugestimmt. Angesichts der schwierigen finanziellen Situation während der Coronapandemie und der Mammutaufgabe einer 130 Millionen Euro teuren Generalsanierung des Pfaffenhofener Hauses vor der Brust bekommt der seit 2016 die Ilmtalklinik leitende Goldammer kompetente und in der Chefetage der Klinik bereits gut bekannte Unterstützung zur Seite gestellt: Christian Degen und Janine Kau.

 

Ab dem 1. April und voraussichtlich bis Ende des Jahres kehrt Christian Degen zurück an die Ilmtalklinik - allerdings nur für zwei Tage pro Woche. In der restlichen Zeit bleibt er als Beteiligungsmanager und Leiter des Landratsbüros die rechte Hand von Landrat Albert Gürtner (FW). In seiner Pressemitteilung begründet der Landrat Degens vorübergehende Zwitterfunktion mit den "vielfältigen Aufgaben an der Ilmtalklinik". Die Entscheidung bedeutet für die Klinik die zumindest temporäre Rückkehr zu einem gut harmonierenden Duo, das schon einmal die Geschicke des Hauses leitete.

 

Goldammer, der als Unternehmensberater den geltenden Wirtschaftsplan der Ilmtalklinik mit ausgearbeitet hatte, übernahm die Geschäftsführung im August 2016 von seinem Vorgänger Marcel John. Zunächst interimsmäßig, später an der Seite von Christian Degen dauerhaft. Dieser kehrte allerdings Anfang 2019 als Persönlicher Referent von Ex-Landrat Martin Wolf (CSU) ans Landratsamt zurück. Die Doppelbelastung mit künftig wieder zwei Jobs ermöglicht ihm auch die Zusage des Zweiten Landrats Karl Huber (Bürgerliste). Degens Vorgänger als Landratsamtssprecher will seinen alten Job aushilfsweise wieder an jenen Tagen übernehmen, an denen Degen an der Ilmtalklinik im Einsatz ist.

 

Außerdem erhält Janine Kau die Chance, an der Spitze der Klinik GmbH künftig ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Die 35-Jährige ist seit 2013 in der Klinikverwaltung tätig: anfangs als Finanzbuchhalterin, seit Mai 2019 als Verwaltungsleiterin. Sie übernimmt den schon länger vakanten Posten der Prokuristin, die den gesamten Geschäftsbetrieb der Klinik leiten kann. Kau soll zudem ab dem 1. April "für eine konstante Vertretung für den Geschäftsführer sorgen", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Endgültig entscheidet über all diese Personalien jedoch erst die Gesellschafterversammlung der Ilmtalklinik GmbH in ihrer nächsten Sitzung. Davor muss noch der Kelheimer Kreisausschuss zustimmen.

 

Obwohl diese Personalrochaden politisch durchaus umstritten sind, sprach sich im Ferienausschuss des Kreistags laut Landrat Gürtner letztlich eine deutliche Mehrheit für diesen Weg aus. "Die Entscheidungen zu Janine Kau und Christian Degen sind sogar einstimmig gefallen", berichtet er. Dass Ingo Goldammer auf der Position des Geschäftsführers in Teilen des Gremiums umstritten ist, dementiert der Landrat nicht. "Aber Goldammer leistet ordentliche Arbeit, ich bin mit ihm zufrieden - er ist ein guter Geschäftsführer", stellt er sich hinter ihn. Angesichts hoher Defizite, einer unsicheren Coronalage und der anstehenden Generalsanierung sei es aber für eine Person eigentlich gar nicht machbar, alle Vorgänge in den beiden Krankenhäusern stets zu überwachen. "Außerdem wirkt sich das Defizit der Klinik stark auf den Kreishaushalt aus", ergänzt Gürtner. Ob es hierbei um vier oder um acht Millionen Euro pro Jahr gehe, sei ein gehöriger Unterschied. Daher wolle er sich stärker in das operative Geschäft der Klinik einbinden. "Persönlich geht das zeitlich nicht. Also übernimmt das Christian Degen als mein verlängerter Arm in der Klinik", führt Gürtner aus.

Das Pfaffenhofener Krankenhaus habe zuletzt einen Weg aus den negativen Schlagzeilen heraus gefunden und werde von den Menschen - auch angesichts der Coronakrise - wieder deutlich mehr wertgeschätzt als früher. "Diesen positiven Lauf wollen wir mitnehmen und das Krankenhaus weiter nach vorne bringen", so Gürtner. Die Doppelspitze habe damals gut funktioniert. "Jetzt ist sogar ein Trio daraus geworden, das fachlich und menschlich sehr gut zusammenpasst." So begrüße auch Goldammer die Entscheidung ausdrücklich, wieder mit Degen an einem Strang ziehen zu dürfen, berichtet Gürtner.

PK

 

Patrick Ermert