Mehr Corona-Geld für das UKGM?
Die Wissenschaftsminister fordern mehr Geld für Unikliniken wie das UKGM.
Quelle: Foto: Thorsten Richter
Marburg. Von einem „sehr motivierenden und Mut machenden Zeichen“ spricht Dr. Gunter K. Weiß, Vorsitzender der UKGM-Geschäftsführung, im Hinblick auf einen Brief, den die 16 Wissenschaftsminister an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geschickt haben. In diesem Brief machen die Landesminister auf die besondere Rolle der Uniklinika und anderer Maximalversorger in der momentanen Coronavirus-Pandemie aufmerksam und machen sich für finanzielle Nachbesserungen des Corona-Hilfspakets stark.
„Wir hoffen dieser überparteiliche Konsens führt dazu, dass sich auch Herr Bundesminister Spahn diesem Vorschlag zur finanziellen Absicherung unseres und anderer vergleichbarer Häuser anschließt“, so Weiß.
Wo liegen die Herausforderungen für das UKGM? „Die angeordnete Verminderung der Zahl von geplanten Patientenbehandlungen, der deutliche Rückgang bei den Patientenzahlen im Bereich der Hochschulambulanzen, die vermehrten Krankheitsfälle bei und die Absonderungen von Mitarbeitern wegen des Coronavirus“, das seien einige der wirtschaftlichen Sonderbelastungen, erläutert Weiß auf Anfrage der OP.
Doch sei dies noch nicht alles: OP-Kapazitäten müssten zugunsten einer notwendigen Personalverschiebung auf die Intensivstationen reduziert werden, um die Patientenversorgung zu sichern, es gebe einen erheblichen Mehraufwand bei der Sicherstellung von Hygienemaßnahmen und man habe notwendiges Sicherheitspersonal einstellen müssen, um die Einschränkungen der Besuchsregelungen zu gewährleisten. Und auch „die Mehrausgaben im Bereich der persönlichen Schutzausrüstungen und vieles mehr beschreiben aus unserer Sicht gut die wirtschaftlichen Sonderbelastungen und die Herausforderungen gerade für das UKGM als koordinierende Klinik und als Universitätsklinikum“, erläutert Weiß.
Höhere Pauschalen
Vor diesem Hintergrund fordern die Wissenschaftsminister der Länder vom Bund mehr Geld für die Behandlung von Corona-Patienten in Universitätskliniken und anderen großen Krankenhäusern. Die im November wieder eingeführten Pauschalen zum Ausgleich für den Wegfall anderer Behandlungen reichten nicht aus, schrieben die 16 Minister in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Weitere Maßnahmen, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu sichern, seien dringend notwendig.
Außerdem sollte ein Ausgleich für coronabedingte Erlösausfälle im laufenden Jahr bereits jetzt gesetzlich verankert werden, hieß es.
Die Universitätskliniken und Maximalversorger spielten gegenwärtig eine besondere Rolle, hieß es in dem Brief weiter. „Sie übernehmen in vielen Regionen nicht nur einen substanziellen Anteil in der Versorgung von Covid-19-Patientinnen und Patienten, sondern üben zudem eine Steuerungsfunktion aus, betreiben klinische Forschung und stellen ihre fachliche Expertise zur Verfügung.“
Von Andreas Schmidt und unserer Agentur
OP