Luzern
Privatklinik St. Anna investiert über 100 Millionen Franken in Erweiterung und Neubau

Das St. Anna in Luzern wird ab März während rund sieben Jahren umfassend erneuert. Unter anderem werden die ältesten Gebäudeteile durch einen Neubau ersetzt. Auf einen Helikopter-Landeplatz verzichtet die Klinik.

Hugo Bischof
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Die Hirslanden Klinik St. Anna plant seit längerem, ihren Standort in Luzern zu erneuern. Jetzt ist es so weit: Im März beginnen die Bauarbeiten am Erweiterungsbau Trakt G. Das teilte die Klinik am Dienstag mit. Der Erweiterungsbau wird auf dem Gebiet des heutigen Innenhofs zwischen Parkhaus und Klinik errichtet. Er wird nördlich an das bestehende Hauptgebäude anschliessen.

Die Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern. Gelb eingezeichnet sind die neuen Gebäude, die in den kommenden sieben Jahren entstehen sollen: links der Erweiterungsbau G, rechts der Neubau Trakt A+.

Die Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern. Gelb eingezeichnet sind die neuen Gebäude, die in den kommenden sieben Jahren entstehen sollen: links der Erweiterungsbau G, rechts der Neubau Trakt A+.

Visualisierung: Copyright Google Earth

Der Erweiterungsbau wird verschiedenen Abteilungen aus den heutigen Trakten A und B ein neues Zuhause bieten, etwa dem Institut für Radiologie und Nuklearmedizin. Das Gebäude wird vier oberirdische und zwei unterirdische Stockwerke umfassen. Die geplante Eröffnung ist 2023.

Zweite Bauetappe ab 2023: Fassadenhöhe noch umstritten

In einer zweiten Etappe sind voraussichtlich ab 2023 der Rückbau und der Ersatzneubau der heutigen Trakte A und B geplant. Diese Gebäudeteile stammen teilweise noch aus der Gründerzeit der Klinik. Sie werden durch den neuen Trakt A+ ersetzt. Dieser wird das neue Herz des zukünftigen Klinikbetriebs sein. Hier werden künftig unter anderem das Notfallzentrum, die Operationssäle, die Intensivpflegestation und mehrere Pflegestationen beheimatet sein.

Der Ersatzneubau umfasst fünf oberirdische und zwei unterirdische Stockwerke. Die geplante Eröffnung ist 2027. Allerdings ist hier noch eine Einsprache hängig. Dabei gehe es um die Fassadenhöhe, sagt Klinikdirektor Martin Nufer auf Anfrage. Eine entsprechende Planänderung sei beim Kanton eingereicht worden.

Kein Helikopter-Landeplatz: «Im Sinne der Nachbarschaft»

Die ursprünglichen Pläne eines Helikopter-Landeplatzes auf dem Dach hat die Klinik für den Moment begraben, «was sicher auch im Sinne der Nachbarschaft ist», sagt Nufer. «Und das, obwohl ein solcher wünschbar wäre, etwa für die seltenen Fälle, in denen beispielsweise ein schwerstkranker Patient für eine Lebertransplantation möglichst schonend, ohne belastende Zwischenverlade, in eine Spezialklinik transportiert werden muss.»

Orthopädische Klinik Luzern: Neubauprojekt ungewiss

Das Erweiterungs- und Neubauprojekt der Klinik St.Anna erfolgt unabhängig von den Plänen der unmittelbar benachbarten Orthopädischen Klinik Luzern (OKL). Diese reichte 2016 ihrerseits ein Gesuch für ein Neubauprojekt ein. Das Kantonsgericht und das Bundesgericht gaben danach aber Anwohnern recht, die dagegen Einsprache erhoben. Begründung: Das geplante Ärztehaus sei kein Spital und somit nicht zonenkonform, denn das betroffene Grundstück liegt in einer Zone für öffentliche Gebäude.

Die OKL AG möchte zum jetzigen Zeitpunkt keinen Kommentar zu ihren weiteren Plänen abgeben. Man wolle die Ausgangslage zuerst selber detailliert studieren, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Die Orthopädische Klinik Luzern arbeitet mit der Klinik St. Anna zusammen, ist dieser aber rechtlich nicht angeschlossen.

Insgesamt über 100 Millionen Franken investiert Hirslanden in die bauliche Erneuerung der Klinik St.Anna. «Mit dem Bauprojekt schlagen wir eine Brücke in die Zukunft», sagt Klinikdirektor Martin Nufer.

«Wir erneuern unsere Infrastruktur, um auch langfristig die moderne, hochwertige Medizin anbieten zu können, die sich die Zentralschweizer Bevölkerung vom St.Anna gewohnt ist.»

Gleichzeitig können Angebotslücken geschlossen werden: «In der Onkologie zum Beispiel können wir dank des Umbaus endlich auch die Radiotherapie anbieten, für die es spezielle Geräte und Räumlichkeiten braucht. Dafür hatten wir im heutigen Gebäude schlicht zu wenig Platz.»

Keine Einschränkungen beim Klinikbetrieb während Bauzeit

Der Klinikbetrieb und alle medizinischen Leistungen werden während der gesamten Bauzeit nicht eingeschränkt, betont Nufer. Die Bautätigkeit wird vor allem ausserhalb der Klinik im Innenhof stattfinden. Die Zufahrt zur Klinik ist jederzeit gewährleistet. Das Parkplatzangebot wird jedoch für Privattransporte teilweise reduziert. Nicht betroffen davon sind alle Fahrten der Ambulanzfahrzeuge und andere Notfälle.

Die Klinik St.Anna wurde 1911 von der Gemeinschaft der St.Anna-Schwestern gegründet. Seit 2005 ist sie Teil der Privatklinikgruppe Hirslanden.