09.02.2021 | Pressemitteilung

Bundestagswahl: DGPPN fordert politische Priorität für psychische Gesundheit

Jeder Vierte ist in Deutschland von psychischen Erkrankungen betroffen, doch längst kommt nicht bei jedem professionelle Hilfe an. Sollten in Krisenzeiten eigentlich mehr Unterstützungsangebote zur Verfügung stehen, ist gerade das Gegenteil der Fall. Corona-Pandemie und Lockdown erschweren nicht nur die Versorgung, sie haben auch  tiefe Löcher in die öffentlichen Kassen gerissen, mit ernsthaften Folgen für die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung. Deshalb bringt sich die DGPPN in diesem Wahljahr mit umfassenden Forderungen an die Politik in Stellung. Psychische Gesundheit muss Priorität haben – jetzt!

Dazu DGPPN-Präsident Prof. Thomas Pollmächer:

„Die Pandemie hat uns in den letzten Monaten die Schwächen der Gesundheitsversorgung vor Augen geführt. Sie hat psychische Erkrankungen verschlechtert und insbesondere arme, entwurzelte Menschen in prekären Lebensverhältnissen, darunter viele mit psychischen Erkrankungen, von der Gesundheitsversorgung komplett ausgeschlossen, obwohl sie diese gerade jetzt besonders nötig hätten. Das ist für unser reiches Land nicht akzeptabel und das wollen wir ändern. Wir werden uns deshalb in diesem richtungsweisenden Wahljahr auf vielen Ebenen einmischen und unseren Forderungen an die Politik Nachdruck verleihen. Schließlich geht es um alles: eine adäquate Versorgung, eine langfristig gesicherte Forschung, mehr berufliche und soziale Teilhabe für Betroffene und die Stärkung der Patientenrechte. Dringend müssen Angebote zur Früherkennung und -behandlung von psychischen Erkrankungen flächendeckend ausgebaut und das große Potenzial präventiver Maßnahmen besser ausgeschöpft und gefördert werden. Teilhabe, Inklusion, Partizipation und Selbstbestimmung sind dabei ausschlaggebend für eine zeitgemäße und zielführende psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung. Dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, liegt ganz in der Hand der Politik. Eine trialogisch besetzte Expertenkommission könnte ihr zukünftig beratend zur Seite stehen. Ein Anliegen, das wir vonseiten der DGPPN schon lange verfolgen. Diese und weitere Ziele haben wir in einem umfassenden Forderungskatalog für die nächste Legislaturperiode dargestellt und fordern damit, was längst überfällig ist: Psychische Gesundheit braucht politische Priorität – jetzt!“

 

Forderungskatalog zur Bundestagswahl
Schwerpunkt Bundestagswahl

 

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