Pressemitteilung

34/2021/54/K
Fürth, den 9. Februar 2021

Knapp 492 000 Pflegebedürftige in Bayern am Jahresende 2019

Die häusliche Pflege gewinnt zunehmend an Bedeutung

Die Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen der Pflegeversicherung in Bayern lag zum Jahresende 2019 bei 491 996. Rund 82 Prozent der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre alt oder älter. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, erhielt über die Hälfte der Leistungsempfängerinnen und -empfänger ausschließlich Pflegegeld (259 048). 2019 wurden erstmals mehr Menschen durch ambulante Dienste gepflegt (117 382) als vollstationär in Pflegeheimen (115 200).

Insgesamt 491 996 Menschen erhielten am Jahresende 2019 in Bayern Leistungen der Pflegeversicherung. Seit 1999 ist diese Anzahl um rund 67 Prozent gestiegen (1999: 294 294), wobei sich besonders in den letzten Jahren ein starkes Wachstum abgezeichnet hat.

Rund 82 Prozent (403 761) der Pflegebedürftigen waren ab 65 Jahre alt. 80 Jahre alt oder älter waren 285 355 Menschen bzw. 58 Prozent. Mit 305 731 Leistungsempfängerinnen war die Mehrheit der Pflegebedürftigen weiblich, während 186 265 Männer Pflegeleistungen erhielten. 

Die Mehrheit der Pflegebedürftigen war den Pflegegraden II (200 643) und III (143 777) zugeordnet. 848 Leistungsempfängerinnen und -empfänger waren noch keinem Pflegegrad zugeordnet. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt direkt in eine Pflegeeinrichtung entlassen werden.
 


Insgesamt 232 506 Menschen erhielten ausschließlich Pflegegeld, 26 542 Pflegebedürftige mit Pflegegrad I erhielten Leistungen der nach Landesrecht anerkannten Angebote zur Unterstützung im Alltag und 366 Pflegebedürftige mit Pflegegrad I nutzten teilstationäre Leistungen. 

Am Jahresende 2019 nahmen 117 382 Menschen die Unterstützung ambulanter Pflege- und Betreuungsdienste in Anspruch. Damit überstieg die Anzahl der durch ambulante Dienste Versorgten erstmals die Anzahl der vollstationär Gepflegten. Insgesamt 115 200 Pflegebedürftige wurden vollstationär in einem Pflegeheim versorgt.
 


Die meisten Empfängerinnen und -empfänger von Leistungen der Pflegeversicherung gab es in Oberbayern (139 816), gefolgt von Mittelfranken (67 716) und Schwaben (67 509). Bayernweit waren durchschnittlich 37 von 1 000 Einwohnerinnen und Einwohnern pflegebedürftig. Diese Quote war in Oberbayern mit 30 an niedrigsten. Die zweitniedrigste Quote verzeichnete Schwaben (36 Pflegebedürftige pro 1 000 Einwohner), gefolgt von Mittelfranken (38 Pflegebedürftige pro 1 000 Einwohner). In Oberfranken war die Quote mit 49 Pflegebedürftigen pro 1 000 Einwohner am höchsten.
 


Ausführliche Ergebnisse enthält der Statistische Bericht „Pflegeeinrichtungen, ambulante sowie stationäre und Pflegegeldempfänger - Ergebnisse der Pflegestatistik 2019 (K8300C 201951)“. Der Bericht kann im Internet unter www.statistik.bayern.de/statistik/bildung_soziales/pflege als Datei kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Bezug von Druckausgaben erhalten Sie beim Vertrieb per E-Mail (vertrieb@statistik.bayern.de), Telefon (0911 98208-6311) oder Fax (0911 98208-6638).