Die Kantonsspital Aarau Gruppe (KSA) hat als Folge der Corona-Pandemie 2020 ein Defizit von 42,3 Millionen Franken eingefahren. Auch das Kantonsspital Baden (KSB) erzielte ein Defizit von 5 Millionen Franken. Der Regierungsrat will den kantonseigenen Spitälern und privaten Kliniken die Ausfälle entschädigen.
Neubau Kantonsspital Aarau
Der Haupteingang des Aargauer Kantonsspitals in Aarau. - Keystone
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Die Kantonsspital Aarau Gruppe (KSA) hat als Folge der Corona-Pandemie 2020 ein Defizit von 42,3 Millionen Franken eingefahren. Auch das Kantonsspital Baden (KSB) erzielte ein Defizit von 5 Millionen Franken. Der Regierungsrat will den kantonseigenen Spitälern und privaten Kliniken die Ausfälle entschädigen.

Zur KSA Gruppe gehören das Kantonsspital, Spital Zofingen und dem KSA Praxiszentrum. Der Start ins Geschäftsjahr sei zunächst erfreulich verlaufen, heisst es im am Freitag veröffentlichten Jahresbericht des Zentrumspitals.

Den gewinnbringenden Monaten Januar und Februar sei mit dem pandemiebedingten Lockdown und dem behördlichen Verbot für elektive Behandlungen eine Zäsur gefolgt. Die Fallzahlen seien im April stark zurückgegangen.

Nach der Aufhebung des Operationsverbots stieg die Zahl der Behandlungen bis zum Beginn der zweiten Welle wieder auf das Vorjahresniveau an, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. In den Monaten November und Dezember nahm die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten stark zu. Der Operationsbetrieb wurde erneut eingeschränkt, weil die Anästhesiefachkräfte auf den Intensiv- und Überwachungsstationen eingesetzt werden mussten.

Bis Ende März dieses Jahres behandelte die KSA Gruppe 968 Covid-Patientinnen und -Patienten stationär, davon 176 auf der Intensivstation. Im Labor des KSA wurden rund 94'000 Covid-PCR-Tests ausgewertet.

Im KSA-Testzentrum wurden rund 60'000 Abstriche durchgeführt - so viele wie in keinem anderen Testzentrum. Innert knapp zweier Wochen baute das KSA Ende Dezember das grösste Aargauer Impfzentrum samt Infrastruktur, Logistik und Personal auf. Bislang wurden mehr als 70'000 Dosen verabreicht.

Dass die Zahlen der KSA Gruppe für 2020 nicht gut ausfielen, hatte der Regierungsrat bereits im Februar mitgeteilt. Konkret fuhr das KSA einen Verlust von 37,7 Millionen Franken ein und das Spital Zofingen einen Verlust von 4,9 Millionen Franken. Die Ebitda-Marge (Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisation) sank für das KSA von 6,2 Prozent auf Null Prozent.

Das KSA Praxiszentrum am Bahnhof, dass sich auf Hausarztmedizin fokussiert, spürte die Pandemie viel weniger und schloss mit einer Ebitda-Marge von 9,9 Prozent ab.

Der Regierungsrat will den Gesundheitsinstitutionen die wegen der Pandemie entstandenen Ertragsausfälle und Zusatzkosten angemessen entschädigen. Er beantragte dem Grossen Rat für das vergangene Jahr einen Kredit von rund 100 Millionen Franken.

Der Bund habe solche Entschädigungen bisher verwehrt, hielt der Regierungsrat fest. Wenn das Parlament dem Plan der Regierung zustimmt, sollen die Institutionen bereits im Herbst das Geld erhalten. Das Parlament wird voraussichtlich im Herbst entscheiden.

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