Schlieren
Spital Limmattal macht 3,5 Millionen Franken Gewinn – und zahlt den Angestellten 860'000 Franken Bonus wegen Corona

Grüne Zahlen trotz dunkelrotem Corona-Alarm: Das Spital Limmattal präsentierte der Delegiertenversammlung positive Zahlen für das Jahr 2020. Zudem verabschiedeten die Delegierten die langjährige Leiterin des Pflegezentrums.

David Egger
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Nur schon der Rettungsdienst des Spitals Limmattal machte letztes Jahr 854'000 Franken Gewinn. Im Bild der Rettungswagen «Limmi 314», ein Mercedes Sprinter 519 CDI. Den Wagen hat das Spital im Dezember 2020 in seine Flotte aufgenommen.

Nur schon der Rettungsdienst des Spitals Limmattal machte letztes Jahr 854'000 Franken Gewinn. Im Bild der Rettungswagen «Limmi 314», ein Mercedes Sprinter 519 CDI. Den Wagen hat das Spital im Dezember 2020 in seine Flotte aufgenommen.

zvg

Oliver Kopp, Finanzchef des Spitals, präsentierte positive Zahlen: 205 Millionen Franken Umsatz hat das Spital Limmattal 2020 gemacht. Damit hat es erstmals die 200-Millionen-Franken-Grenze geknackt. Dies erfuhr die Delegiertenversammlung des Spital-Zweckverbands am Mittwochabend im Auditorium des Spitals.

Positive Zahlen: Oliver Kopp ist Chief Financial Officer des Spitals Limmattal.

Positive Zahlen: Oliver Kopp ist Chief Financial Officer des Spitals Limmattal.

Chris Iseli

Der Spitalverband machte 3,5 Millionen Franken Gewinn. Budgetiert waren eigentlich 3,5 Millionen Franken Verlust. Somit landete das Spital – schon im zweiten Jahr seit der Eröffnung des Neubaus im Herbst 2018 – wieder in den grünen Zahlen. Und das trotz dunkelrotem Corona-Alarm letztes Jahr, der viele andere Spitäler in eine schwierige finanzielle Lage brachte.

Freut sich: der Schlieremer Stadtpräsident und Präsident des Verwaltungsrats des Spitals, Markus Bärtschiger (SP).

Freut sich: der Schlieremer Stadtpräsident und Präsident des Verwaltungsrats des Spitals, Markus Bärtschiger (SP).

zvg

Alle drei Teilbereiche des Spitals machen Gewinn. Namentlich sind das das Akutspital (2,2 Millionen Franken Gewinn statt 3,4 Millionen Franken Verlust), der Rettungsdienst (854'000 Franken Gewinn statt 106'000 Franken Gewinn) und das Pflegezentrum (505'000 Franken Gewinn statt 176'000 Franken Verlust).

«Wir haben mit Freude und Stolz konstatiert, dass 2020 buchhalterisch ein gutes Jahr war», lautet das Fazit von Markus Bärtschiger (SP), Schlieremer Stadtpräsident und Präsident des Verwaltungsrats des Spitals Limmattal.

Plus, plus, plus: Das Spital Limmattal steht trotz Corona finanziell gut da. Und zwar in all seinen drei Teilbereichen.

Plus, plus, plus: Das Spital Limmattal steht trotz Corona finanziell gut da. Und zwar in all seinen drei Teilbereichen.

Keystone

Cash wegen Corona – sowie Essensgutscheine

Wie Spitaldirektor Thomas Brack anlässlich der Zahlen-Präsentation ausführte, hat das Spital seinen Mitarbeitenden für das Jahr 2020 zwei Corona-Boni ausbezahlt. Zum einen erhielten sie eine Karte mit 100 Franken Guthaben für das Spital-Restaurant, zum anderen wurden 2021 mit dem Januarlohn 500 Franken ausbezahlt. Cash wegen Corona.

«Das macht nicht jedes Spital»,

hielt Spitalpräsident Markus Bärtschiger fest. Die Boni schlugen mit total 860'000 Franken zu Buche, wie Spitaldirektor Thomas Brack sagte. Was für die Boni-Jäger bei den Grossbanken Peanuts wären, ist für das Spital eine grosse Geste, um sich bei den Angestellten für den Aufwand im aussergewöhnlichen Corona-Jahr 2020 zu bedanken. Auch die Leserschaft der «Limmattaler Zeitung» hatte den Spital-Angestellten schon Respekt gezollt – und das Pflegeteam 5 Ost als Limmattaler des Jahres gewählt.

Total 860'000 Franken Corona-Boni für alle Angestellten: Spitaldirektor Thomas Brack.

Total 860'000 Franken Corona-Boni für alle Angestellten: Spitaldirektor Thomas Brack.

Sandra Ardizzone

Spitaldirektor Brack legte die genaue Corona-Bonus-Zahl auch deshalb offen, weil die «Limmattaler Zeitung» kürzlich über einen Vorstoss des Dietiker Parlamentariers Philipp Sánchez (SP) berichtet hatte, in dem dieser Corona-Boni forderte – für die Angestellten des Spitals Limmattal und des Dietiker Alters- und Gesundheitszentrums. Zumindest das Spital hat also die Forderung von Sánchez bereits erfüllt.

Der Schlieremer Parlamentarier Boris Steffen (SVP) präsidiert die Rechnungsprüfungskommission des Limmattaler Spitalverbands.

Der Schlieremer Parlamentarier Boris Steffen (SVP) präsidiert die Rechnungsprüfungskommission des Limmattaler Spitalverbands.

zvg

Boris Steffen (SVP, Schlieren), Präsident der Rechnungsprüfungskommission, empfahl den Delegierten, die Rechnung zu genehmigen. Seiner Empfehlung wurde einstimmig Folge geleistet. Auch dem Finanzbericht und dem Jahresbericht wurde einstimmig zugestimmt.

An der Delegiertenversammlung wurde auch Astrid Hunter mit Applaus verabschiedet. Sie arbeitete 42 Jahre lang für das Limmi, die letzten 17 Jahre als Leiterin des Pflegezentrums. Die Dietikerin Isabelle Wilhelm, ihre Nachfolgerin, stellte sich zudem an der Versammlung kurz vor. Sie kommt ursprünglich aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich, und ging auch schon bei Rolf Schaeren in den Unterricht – der Dietiker CVP-Stadtrat und Vizepräsident des Spital-Verwaltungsrats ist auch bekannt als Professor für Rechnungswesen an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Apropos Dietikon: Dort steht das Limmattaler Corona-Impfzentrum, das die Stadt Dietikon und das Spital Limmattal zusammen betreiben. Die Stadt Dietikon habe schon viel Lob für die Organisation des Impfzentrums erhalten, erzählte Spitaldirektor Thomas Brack. Nun, da am Mittwoch das Mindestalter, um im Kanton Zürich einen Impftermin zu erhalten, auf 50 Jahre gesenkt wurde, soll die Zahl der Impfungen in Dietikon auf täglich 500 steigen.

Sein Impfzentrum gibt bald Vollgas: der Dietiker Stadtrat Heinz Illi (EVP).

Sein Impfzentrum gibt bald Vollgas: der Dietiker Stadtrat Heinz Illi (EVP).

Sandra Ardizzone

«Wir gehen in Richtung Vollbetrieb, nun werden 8 von 10 Impf-Bahnen in der Stadthalle gleichzeitig genutzt», erklärte der Dietiker Stadtrat Heinz Illi (EVP). Er lobte das Spital für die «gute Zusammenarbeit» und erzählte ein Beispiel für das viele Lob, das die Stadt für das Impfzentrum erhält.

«Ein Geimpfter hat uns gesagt: ‹Es ist schade, dass ich mich nicht viermal impfen lassen muss. Denn die Mitarbeiter hier im Impfzentrum sind so freundlich.›»

Überdies stellte Illi in Aussicht, dass das Impfzentrum seine Öffnungszeiten demnächst auch in den Abend hinein ausdehnen werde – dies auf vielfachen Wunsch der Bevölkerung.