Das Wichtige auf den ersten Blick Eifeler Gemeindeschwestern setzen auf Notfallmappen mit Patienteninformationen

Bitburg/Arzfeld/Prüm · Die Notfallmappe, eine Idee der Gemeindeschwestern plus im Eifelkreis, erleichtert dem medizinischen Personal die Arbeit, wenn es bei einem Patienten schnell gehen und nötige Informationen schnell greifbar sein müssen.

 Fragen zur Notfallmappe? Sie wissen Rat – die vier Gemeindeschwestern plus im Eifelkreis (von links): Edith Baur, Ulrike Beuttler, Sabine Rodermann und Renate Humble.

Fragen zur Notfallmappe? Sie wissen Rat – die vier Gemeindeschwestern plus im Eifelkreis (von links): Edith Baur, Ulrike Beuttler, Sabine Rodermann und Renate Humble.

Foto: Ulrike Beuttler

Ein Mensch muss ins Krankenhaus, Eile ist geboten – und am besten sollte das behandelnde Personal dann wissen, worauf bei dieser Patientin, diesem Patienten zu achten ist.

Denn auch jenseits der Pandemie, die derzeit alles zu überdecken scheint, kommt es zu medizinischen Notfällen, gerade bei älteren Menschen. Und dann müssen die Behandelnden zügig wissen, worauf sie bei diesen Erkrankten zu achten haben.

Derzeit können vor allem wegen der Corona-Vorkehrungen Verwandte nicht immer dabei sein, wenn jemand stationär aufgenommen wird. Umso besser also, wenn man trotzdem auf Informationen zugreifen kann. Das, schreiben die vier Gemeindeschwestern plus im Eifelkreis Bitburg-Prüm, sei lebenswichtig „und hilft dem Arzt und dem Personal schnell zu handeln“.

Wie das gehen kann, darüber haben sich die Gemeindeschwestern Gedanken gemacht – „vor allem die Bitburger Kolleginnen“, sagt Edith Baur, die den Job in der Verbandsgemeinde Arzfeld macht und sich mit dem gemeinsamen Anliegen an den TV wandte.

Das Ergebnis dieser Gedankenarbeit ist: die Notfallmappe. Sie enthält im Idealfall alles, was die behandelnden Kräfte wissen müssen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Denn: „Wenn du 1000 Dinge beachten musst“, sagt Edith Baur, „dann weißt du hinterher gar nichts mehr.“ Also sei es am besten, all Informationen vorher parat zu haben – „und sofort greifbar“, sagt Sabine Rodermann, Gemeindeschwester in Bitburg und der VG Bitburg-Land. „Es geht darum. dass die Mappe auf der gepackten Tasche liegt“, ergänzt sie und verweist auf die Kolumne des Trierer Notarztes Gerrit Fischer, der vor einem Monat im TV ebenfalls beschrieb, wie oft es an schnell verfügbaren Patienten-Informationen mangele.

Vieles muss bedacht, vorbereitet, bereitgehalten werden: Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung, eventuell ein Ausweis über einen Herzschrittmacher, der Medikamentenplan, Arztbriefe, Allergie- und Impfpass. Und manchmal gehe das verloren, „weil wichtige Daten nur im Kopf gespeichert sind oder in Ordnern auf dem Rechner zu finden, wo dann keiner das Passwort weiß“.

Alle, die einem älteren Menschen zur Seite stünden, sollten das aber bereithalten können. Und dafür gelte es, sich vorher Zeit zu nehmen und die Angaben zusammenzustellen, um sie dann gut sortiert in der Notfallmappe zu haben – mitsamt einer Kontaktperson, „die weiß, wo alles gelagert ist, um im Notfall keine Zeit zu verlieren“.

Bestandteil der Mappe ist, zur Übersicht, ein Inhaltsblatt, auf dem alles gelistet ist, was an Informationen hineingehört.

Wer eine solche Mappe haben will, kann sich bei den Gemeindeschwestern melden – Kontaktdaten siehe unten. Ulrike Beuttler, Sabine Rodermann, Edith Baur und Renate Humble überreichen dann beim Hausbesuch den Senioren die Mappe kostenlos. Oder liefern sie vor der Haustür ab, wenn infolge der Corona-Einschränkungen kein Besuch gewünscht oder möglich ist.

Dass man für die Mappe nichts bezahlen muss, ist übrigens auch den Arzfelder Strickfrauen zu verdanken, die durch ihre Unterstützung die ersten 200 Exemplare in Arzfeld und Prüm mitfinanziert haben, im Bitburger Raum half das DRK.

Und auch das ist wichtig zu wissen: Wer zum Thema Fragen hat, kann sich bei den Gemeindeschwestern melden. Edith Baur: „Das ist kein Problem, wir helfen gern am Telefon weiter und gucken, dass das hinhaut.“

Ansprechpartnerinnen sind die Gemeindeschwestern in Bitburg und der VG Bitburg-Land, Ulrike Beuttler und Sabine Rodermann, Telefon: 06561/6020315, E-Mail: gemeindeschwesterplus@drk-bitburg.de

In der VG Arzfeld ist es Edith Baur, erreichbar im Zentralbüro in der Prümer Kalvarienbergstraße, Telefon 06551/1489555, E-Mail: edith.baur@gs-plus-prüm.de

Gemeindeschwester für die VG Prüm ist Renate Humble, ebenfalls erreichbar in Prüm unter Telefon 06551/1489555, E-Mail: renate.humble@gs-plus-pruem.de

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