Potsdam (dpa/bb) - Für die geplante personelle Stärkung der Gesundheitsämter will Brandenburgs Landesregierung zusätzliche Anreize schaffen. So sollen Bezahlung und Arbeitsbedingungen verbessert werden, kündigte das Gesundheitsministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der Linke-Landtagsfraktion an. Nach dem im Vorjahr von Bund und Ländern beschlossenen Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst sollen deutschlandweit bis Ende 2022 mindestens 5000 Stellen neu besetzt werden, davon 105 in Brandenburg.

Die ersten Einstellungen für 2020 und 2021 betreffen laut Ministerium bundesweit 1500 Stellen für Ärzte, Fachkräfte und Verwaltungsangestellte im öffentlichen Gesundheitsdienst. Auf Brandenburg entfielen 45 Stellen. Von den für 2022 geplanten 3500 Einstellungen sollen 105 auf Brandenburg kommen. 90 Prozent der insgesamt 150 Stellen sind für die Kommunen vorgesehen, 10 Prozent für die Landesebene.

Das Ministerium plant eine Abfrage über die personelle Ausstattung der Gesundheitsämter in den Landkreisen und kreisfreien Städten, um den Bedarf zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen Grundlage für die weitere Umsetzung des Paktes sein. Mit den kommunalen Spitzenverbänden habe es bereits erste Abstimmungen gegeben, hieß es.

Die neuen Stellen werden unter den Ländern nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel aufgeteilt, der sich aus dem Steueraufkommen eines Landes und der Bevölkerungszahl zusammensetzt.

Den Pakt für den öffentlichen Dienst finanziert der Bund mit vier Milliarden Euro, verteilt auf sechs Jahre. Die Länder müssten keinen eigenen Anteil aufbringen, sollten aber weitere Maßnahmen in ihrer Zuständigkeit auf den Weg bringen, erklärte das Ministerium.

Bund und Länder seien sich einig, dass die Finanzierung der neuen Stellen über das Jahr 2026 hinaus verlängert werden müsse. Mitte 2023 sei eine Bestandsaufnahme geplant. Die Gesundheitsministerien der Länder seien jedoch bestrebt, die Verhandlungen mit dem Bund über die weitere Finanzierung der Pakt-Maßnahmen vorzuziehen.

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