Neuburg
Debatte über Klinikverbund löst Irritationen aus

Uniklinikum Augsburg soll primärer Partner des Schrobenhausener Krankenhauses bleiben

12.05.2021 | Stand 17.05.2021, 3:34 Uhr
Das Kreiskrankenhaus in Schrobenhausen stand im Kreistag im Mittelpunkt. −Foto: Kreiskrankenhaus Schrobenhausen

Neuburg/Schrobenhausen - Ein möglicher Klinikverbund in der Region 10 hat in Neuburg-Schrobenhausen Irritationen ausgelöst.

Diese sind offenbar sogar derart groß, dass sich Landrat Peter von der Grün (FW) im Kreistag öffentlich dazu äußerte.

Er verwehrte sich dabei vor allem dem Eindruck, dass es bereits konkrete Gespräche zwischen ihm, seinen Landratskollegen Albert Gürtner (FW) aus Pfaffenhofen und Alexander Anetsberger (CSU) aus Eichstätt sowie Ingolstadts OB Christian Scharpf (SPD) gegeben hat. "Das entspricht nicht den Tatsachen", erklärte von der Grün, der von "Irritationen" sprach. Wie berichtet, geht es dabei konkret um ein Gutachten zur gesundheitlichen Versorgung in der Region. Dieses soll aber erst noch in Auftrag gegeben werden, so der Landrat, der jedoch klarstellte, dass das Universitätsklinikum in Augsburg nach wie vor primärer Partner für das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen bleiben soll. Zwischen beiden Häusern gibt es bereits eine Absichtserklärung für eine Zusammenarbeit, die demnach zum Jahresende konkret werden soll. Wo die Reise hingeht, womöglich zur Rolle eines akademischen Lehrkrankenhauses für Augsburg, ist aber noch offen. Tatsächlich hat der große Partner derzeit aber andere Sorgen, wie der Schrobenhausener Klinik-Geschäftsführer Holger Koch gegenüber unserer Zeitung erklärte.

Dennoch stehen nun erste Schritte für eine Zusammenarbeit an. Laut Shahram Tabrizi, Chefarzt in Schrobenhausen und Gesundheitsreferent des Kreistags, liegt bereits eine erste Anmeldung aus Augsburg vor. "Wir sind daher zuversichtlich, dass der Zufluss bald anläuft", so der FW-Kreisrat, dem zufolge der Bedarf nach geriatrischer Weiterbehandlung der Augsburger Patienten, beispielsweise nach Eingriffen, massiv ist.

Den Ansatz für einen möglichen Klinikverbund in der Region 10 wollte Bezirksrätin Martina Keßler (CSU) dennoch nicht gänzlich außer acht lassen. Allen voran in Bezug auf ein Gutachten. "Wenn es das geben soll, dann wäre das doch in unserem Sinn", betonte sie und sprach von einer wohl interessanten Studie. Einen derartigen Auftrag gibt es allerdings bisher nicht, so der Landrat, der damit bestätigte, was auch in den Berichten unserer Zeitung stets zu lesen war.

sja