Wenn der Patient mit RTH in ein Krankenhaus kommt, dann handele es sich in der Regel um Schwerverletzte oder um Personen, die in eine Spezialklinik müssen. Dann sitzt der HEMS-TC beim Flug vorne beim Piloten, „es sei denn der Notarzt braucht Hilfe“, so Hubrich. Wenn der Patient im Anschluss im Krankenhaus ist, dann meldet sich der Hubschrauber wieder einsatzbereit.
Ingo Reckermann ist der Pilot des in Bremen stationierten RTH Christoph Weser. Gemeinsam mit HEMS-TC Torsten Freitag ist der 38-Jährige regelmäßig im Kreis Diepholz im Einsatz. „Der Landkreis ist groß, lang gezogen und ländlich“, sagt Reckermann. Im Gegensatz zu urbanen Gebieten sei die Quote, dass der RTH den Patienten auch mitnimmt, relativ hoch. „In etwa 80 Prozent aller Fälle in Diepholz nehmen wir den Patienten auch mit“, sagt der Pilot. Dabei gelte der Grundsatz, falls die Lage nicht eindeutig sein sollte: „Notfalls fliegen wir immer.“
Dass aber nicht jeder Patient im RTH mitfliegt und dass es vor Ort entschieden wird, zeigen zwei jüngere Beispiele aus dem Landkreis. Eine 33 Jahre alte Motorradfahrerin stürzte bei Asendorf und verletzte sich schwer. Torsten Freitag kommentiert: „Der Patient hatte Mehrfachverletzungen, darunter ein Schädelhirntrauma. Da gibt es dann eine Zeitvorgabe.“ Diese sei in diesem Fall leichter durch den RTH einzuhalten gewesen.
Ein schwerer Unfall in Weyhe-Erichhof zeigte, dass der Notarzt zwar per RTH kam, der Patient aber am Boden transportiert wurde. Eine Frau stürzte mit einem E-Bike und fiel so unglücklich neben einem Lkw, dass der Fahrer sie im toten Winkel nicht sehen konnte. Der Lkw überrollte die Frau. Sie erlitt mehrere Knochenbrüche, Lebensgefahr bestand nicht, sodass sie mit einem RTW ins Krankenhaus kam.
Die Rettungshubschrauber in Deutschland tragen den Namen Christoph, weil sie nach dem Schutzpatron, St. Christopherus, der Reisenden benannt sind.