Kuriose Todesanzeige nach Schließung: "Wir trauern um unser Krankenhaus!" - Erstversorgung in Gefahr?
- Krankenhaus Ebern schließt Teile der Klinik: ca. 40 Mitarbeiter betroffen
- Haus Ebern der Haßberg-Kliniken steht "Neuausrichtung" bevor
- "Der Mensch wird hinten angestellt" - heftige Kritik aus Gemeinde
- Kuriose Todesanzeige erregt Aufsehen: "Wir trauern um unser Krankenhaus!"
"Wir haben alles gegeben, doch vergeblich gekämpft", heißt es in einer Todesanzeige. Der Name des Verstorbenen: Haßberg-Kliniken Haus Ebern. Zum Ende des Jahres 2021 nehme man Abschied von verschiedenen Bereichen des Krankenhauses. Es geht dabei um die Teilschließung der Klinik, konkret die Schließung der Abteilung für Chirurgie.
Krankenhaus Ebern schließt Abteilung: "Verlust von Arbeitsplätzen billigend in Kauf genommen!"
Der Marktgemeinderat Rentweinsdorf kritisiert die Entscheidung ebenfalls heftig. Man habe das Personal vergessen, welches sich aufopferungsvoll um die Patienten gekümmert habe. "Der Verlust von Arbeitsplätzen wird hier billigend in Kauf genommen", heißt es. Wie die Vorstandsvorsitzende der Haßberg-Kliniken Dr. Vera Antonia Büchner bestätigt, sind circa 40 Mitarbeitende im Haus Ebern von der Abteilungsschließung betroffen.
Corona-Selbsttest online kaufen: Angebot bei Aponeo anschauenDes Weiteren beklagt der Marktgemeinderat die Unfallversorgung, die unter der geplanten Schließung der Chirurgie leiden werde. "Eine Erstversorgung oder auch die Stabilisierung von Patienten geht durch die Schließung eines zentralen Krankenhauses für die umliegenden Gemeinden verloren!"
Dass sich aus der Schließung der Abteilung Einschränkungen für die Patienten ergeben, verneint die Vorstandsvorsitzende Büchner jedoch. Tagsüber sei das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Ebern erreichbar, die D-Arzt-Praxis sowie das ambulante OP-Zentrum würden außerdem weiterhin betreiben. Die bisherigen OP-Säle würden vom MVZ übernommen. Nachts sei außerdem weiterhin ein Hintergrunddienst im Einsatz.
Abteilungsschließung im Krankenhaus Ebern: Das sind die Gründe
Wie die Vorstandsvorsitzende der Haßberg-Kliniken erklärt, sei die Neuausrichtung dem demografischen Wandel geschuldet. Am Standort Ebern soll ein Zentrum für Altersmedizin inklusive Palliativmedizin, Kurzzeit- und Übergangspflege entstehen. Schon Mitte 2021 soll die Innere Medizin um Alters- und Palliativmedizin erweitert werden. Das MVZ werde ebenfalls weiter ausgebaut, lediglich die stationäre Chirurgie dafür am Standort Haßfurt angesiedelt, erklärt Büchner.
Mit diesen Änderungen wolle man dem demografischen Wandel gerecht werden und die altersmedizinische Versorgung gewährleisten. Ein weiterer Grund sei jedoch auch wirtschaftlicher Natur: Es zeigte sich, so Büchner, "dass kleinere Krankenhäuser aufgrund der unzureichenden Leistungsvergütung wirtschaftlich schwer zu führen sind." Zusätzlich seien die Überlegungen durch anstehende Renteneintritte zweier Chefärzte am Standort Ebern verstärkt worden.
Zum 30. Juni 2021 soll mit den Vorbereitungs- und Umbauarbeiten am Eberner Krankenhaus begonnen werden. Ab Februar 2022 sollen dort dann auch die geplante Kurzzeit- und Übergangspflege in Betrieb genommen werden. Trotz eines Inzidenzwertes von unter 50 liegen im Landkreis Haßfurt aktuell mehrere Menschen wegen Corona im Krankenhaus. Alle Informationen zur Lage im Landkreis finden Sie im Ticker.
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Unser Gesundheitssystem ... sparen wo es geht auf dem Rücken von anderen. Danke Herr Spahn.
Zu der "Falsche-Zahlen-Diskussion": Falsche Zahlen hat der Landrat genannt, angeblich 1000 in der Chirurgie in Ebern. Es waren aber 1300. Das lässt sich einfach nachrecherchieren.
Irgendwas mit den Zahlen stimmt nicht.
Homepage Haßberg-Kliniken:
3000 stationäre Fälle in Ebern / Jahr (= Summe chirurgische und internistische Abteilung)
Landrat jetzt:
nur 1000 stationäre Fälle in Ebern / Jahr (=nur chirurgische Station)
Chirurgie: 20 Betten, Innere Abteilung: 50 Betten
Da seh ich keinen dramatischen Rückgang für die stationäre Chirurgie, hier stinkt etwas gewaltig zum Himmel!
Die Erstversorgung und die Notarztversorgung für Ebern sind hochakut in Gefahr. Nach dem Weggehen der ganzen Chirurgen und Assistenzärzte fehlen in Ebern die Notärzte. Darüber hat sich Landrat Schneider keine ernsthaften Gedanken gemacht. Er behauptet pauschal, dass die Notarztversorgung für den Bereich Ebern sichergestellt ist. Er kann aber nicht sagen, wo die Notärzte herkommen sollen. Er sollte wissen, dass sie in der Regel aus dem Krankenhaus Ebern kommen. Das wird in Zukunft dazu führen, dass Ebern nur mit Notärzten per Rettungshubschrauber aus Suhl, Würzburg und Erlangen versorgt werden kann. Diese schlimme Entwicklung haben wir Landrat Wilhelm Schneider (CSU) und Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) zu "verdanken". Künftig wird der Rettungswagen weiterhin da sein, aber die Patienten müssen warten, bis der Notarzt von weit außerhalb da ist. selbst aus Haßfurt ist im Notfall viel zu weit weg.
Eine Schande ist das für Ebern, dass man sich nicht schämt! Der Gemeinderat von Rentweinsdorf setzt sich für das Krankenhaus in Ebern ein und die Stadträte in Ebern ducken sich weg und schauen zu, was der Bürgermeister zusammen mit dem Landrat verbockt! Der Abschuss ist ja die CSU in Ebern, die lieber monatlich infantile Videos produziert als sich um den Erhalt des Krankenhauses zu kümmern!