Abo

Aufruf zu DemoDie Schließung des Troisdorfer Krankenhauses sorgt für Empörung

Lesezeit 2 Minuten
Sankt-Josef_Hospital

Das  St. Josef-Hospital  in der Troisdorfer Innenstadt

Troisdorf – Landrat Sebastian Schuster (CDU) hat seine Entscheidung verteidigt, für die geplante Zusammenlegung der beiden Troisdorfer Klinikstandorte das Einverständnis des Kreises zu erklären. Er habe das getan, weil damit „die Zukunftsfähigkeit des Standortes Sieglar gewährleistet und die rechtsrheinische Versorgung gestärkt wird“, erklärte der Landrat.

Die damit einhergehende Reduzierung der Bettenzahl werde „nicht zum Nachteil für das Angebot der stationären Krankenhausversorgung gereichen“. Dass er den Kreistag übergegangen habe, wies Schuster zurück. „Es handelt sich nicht um eine Angelegenheit, mit der der Kreistag hätte befasst werden müssen.“

Klinikträger erläutert Folgen aus seiner Sicht

Auch der Klinikträger GFO äußerte sich am Dienstag: Die medizinisch wie wirtschaftlich sinnvolle Zusammenlegung der beiden Standort könnten die GFO Kliniken Troisdorf und der GFO-Verbund ohne Zuschüsse nicht finanzieren. In dem neuen Krankenhaus könnten „mindestens genauso viele Patienten wie bisher“ behandelt werden, auch bei den Beschäftigten werde es keinen Abbau geben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die SPD-Fraktion im Kreistag sieht die stationäre medizinische Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis „im Ausverkauf“; hier müsse die Politik „ein klares Stoppschild setzen“. Man erwarte, dass das Thema „schnellstmöglich“ in den Gremien behandelt werde.

Das sei bereits erfolgt, halten Grüne und CDU in einer Stellungnahme entgegen; die Fachsprecher der Fraktionen seien nach dem Gesundheitsausschuss informiert worden. Die Zusammenlegung der beiden Kliniken gehe mit einer „erheblichen Verbesserung der klinischen Versorgung“ im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis einher, den beabsichtigten Bettenabbau sehen auch die Koalitionspartner kritisch: „Wir setzen uns dafür ein, dass es nicht so kommt.“

„Mehr Chancen als Risiken“ sieht Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber in dem Antrag: Werde der bewilligt und der Standort Sieglar wie geplant ausgebaut, hätte das Krankenhaus St. Johannes als „Maximalversorger“, so Biber, „eine Bestandsgarantie für Jahrzehnte“. „Auch das Coronavirus hat gezeigt, dass in Troisdorf zwei Krankenhäuser dringend benötigt werden“, sagte Sven Schlesiger, Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat. Für Mittwoch, 2. Juni, 18 Uhr, hat er deshalb zu einer Demonstration auf dem Ursulaplatz aufgerufen.

Rundschau abonnieren