Klinikum Urologie und Gefäßchirurgie am DKN schließen

Neunkirchen · Stetig sinkende Fallzahlen und fehlende Zukunftsperspektive werden als Gründe genannt – zwölf Mitarbeiter sind betroffen.

 Am Diakonie-Klinikum schließen zwei Fachbereiche.

Am Diakonie-Klinikum schließen zwei Fachbereiche.

Foto: Jörg Jacobi

(red) „Wir kämpfen um den Erhalt der medizinischen Versorgung am Standort Neunkirchen“, erklärt Dr. Dennis Göbel, Vorstand Krankenhäuser und Hospize der Stiftung Kreuznacher Diakonie, in einer Pressemitteilung des Diakonie Klinikums Neunkirchen (DKN gGmbH).  Als Mehrheitsgesellschafter des DKN hätte man sich gemeinsam mit dem Mitgesellschafter, der Stadt Neunkirchen, sowie im Einvernehmen mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und den Landesverbänden der Krankenkassen und den Ersatzkassen deshalb dazu entschlossen, zwei Fachabteilungen der DKN gGmbH spätestens zum 31. Dezember 2021 zu schließen: die Urologie und die Gefäßchirurgie. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung (MAV) darüber informiert worden. Der Grund für diese Entscheidung: „Der Bedarf in der Bevölkerung ist nicht gegeben“, so Krankenhausdirektor und Geschäftsführer der DKN gGmbH, Leo Schwarzkopf, nach Prüfung vorhandener Optionen.

Es gebe schlicht ein regionales Überangebot im Bereich der Urologie. Im Umkreis von knapp 35 Kilometern liegen mehrere Kliniken mit urologischen Fachabteilungen. Hinzu kämen viele niedergelassene Urologen, die ambulante Eingriffe durchführen. Gutachten und Statistiken prognostizierten, dass der Bedarf an klinischer Urologie weiter sinken werde.

Ähnlich gestalte es sich mit der Gefäßchirurgie, so Dr. Göbel: „Hier stehen wir vor der Wahl, die Abteilung personell soweit aufzustocken, dass eine 24-Stunden-Bereitschaft zur Verfügung steht und das Angebot zu erweitern, oder zu schließen. Die Fallzahlen sind jedoch so niedrig, dass sie keinen Ausbau der Kapazitäten rechtfertigen.“ Viele Eingriffe bei Gefäßkrankheiten würden ambulant durch Angiologen durchgeführt, von denen es im näheren Umfeld ebenfalls viele gebe.

Zwölf Arbeitsplätze seien von den Schließungen betroffen. Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern suchen Klinikleitung, Vorstand und Mitarbeitervertretung nach einvernehmlichen Lösungen. „Wir wissen, dass hinter jedem verlorenen Arbeitsplatz ein persönliches Schicksal steht“, betont Schwarzkopf. Die Anpassung des Leistungsangebotes an die Bedarfe der Bevölkerung, auch hinsichtlich des demografischen Wandels, sei die Grundlage, auf der mit dem Land und den Krankenkassen über eine Finanzierung des von der Stiftung Kreuznacher Diakonie vorgelegten Medizinkonzeptes verhandelt werde.

Die Verhandlungen zur Umsetzung seien jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen, heißt es abschließend.

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