Die Vereinbarung zwischen Kreis und Stiftung Kreuznacher Diakonie soll die Basis für Verhandlungen mit dem Land sein. Auch wenn in der Kreistagssitzung der Eindruck erweckt wurde, als liefen hier Gespräche zwischen allen drei Beteiligten, so ist die Frage, wie konkret, zielorientiert, zahlreich und fruchtbar dieser Austausch bislang gewesen ist.
Denn während auf der Seite von Kreis und Träger Einigkeit auszumachen ist, wirkt das Land recht überrascht vom Vorstoß im Rhein-Hunsrück-Kreis. Im Kreis war der Antrag der Diakonie politisch offensichtlich vorbesprochen, er liegt nachweislich seit Wochen vor – in Mainz ist dies aber wohl nicht der Fall. Ist das ein geschicktes Manöver, wenn es darum geht, dass das Land – freiwillig – den Löwenanteil des Defizits schultern soll?
Das Signal, dass der Kreistag mit seinem Beschluss ausgesandt hat, ist wichtig: Die Region Rhein-Hunsrück braucht die Geburtshilfestation in Simmern! Das ist nicht nur heute, sondern auch in Zukunft von wesentlicher Bedeutung. Es ist auch richtig, heute dafür die Weichen zu stellen, damit die Zukunft gestaltet werden kann – und damit auch die qualifizierten Kräfte bleiben und künftig in der Hunsrück-Klinik eine Chance sehen.
Der Beschluss vom Montag wird es aber nicht alleine richten, dies zeigt bereits das Schulterzucken im Ministerium, in dem ein Antrag der Diakonie zum Zeitpunkt der Sitzung offensichtlich nicht einmal vorlag! Fest steht: Es braucht mehr als diesen symbolhaften Beschluss auf Kreisebene. Vor allem sind wohl einige Gespräche fällig. Es fällt eher leicht, in Simmern über Mainz und Berlin zu sprechen und auch zu schimpfen. Wichtiger sind für die Klinik und deren Geburtshilfestation aber wohl die Gespräche mit Berlin und Mainz.