Kiel/Berlin (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat als eine Lehre aus der Corona-Pandemie erneut eine Reform der Krankenhausfinanzierung gefordert. "Bei der Patientenversorgung muss es uns vor allem darum gehen, in der Fläche eine gut finanzierte Grundversorgung sicherzustellen", sagte Garg am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Ökonomische Fehlanreize des Systems der Fallpauschalen müssten beseitigt werden. Nötig sei eine Basisfinanzierung der Standorte, um die Grundversorgung auch in der Fläche dauerhaft sicherzustellen.

Garg nahm Bezug auf Äußerungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der sich am Montag bei einer Veranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft für eine stärkere Vernetzung und Planung des Krankenhaus-Angebots in Deutschland aussprach. "Nicht jeder muss alles machen - weder in der Stadt, noch in der Fläche", sagte der CDU-Politiker. Vor Ort müsse eine Grundversorgung verfügbar sein und auch besser finanziert werden. Zugleich seien Kapazitäten für komplexere, planbare Eingriffe für bessere Qualität zusammenzuführen. Dies müsse nicht immer in Städten sein, es gebe auch viele gute Angebote in ländlichen Regionen.

Nach Ansicht Gargs sollte das System der Fallpauschalen, nach denen Leistungen der Krankenhäuser vergütet werden, um eine Basisfinanzierung der Vorhaltekosten erweitert werden. "Wenn es um Spitzenmedizin geht, muss tatsächlich nicht jeder alles machen", sagte Garg. Komplexe Eingriffe sollten genau dort vorgenommen werden, wo die Expertise und die Routine vorhanden sei.

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