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Stationsäquivalente Behandlung unter neuem Namen und neuer Leitung

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Herborn gGmbH

Herborn, 30. Juni 2021 / Das stationsäquivalente psychiatrische Behandlungsangebot von Vitos Herborn – bisher auch bekannt unter dem Namen StäB, heißt nun ‚Vitos Behandlung Zuhause Herborn‘ (BZH). Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Florian Stoll vom Vitos Klinikum Herborn hat die Leitung zum 1. Mai übernommen.

von links: Martin Engelhardt und Florian Stoll© Vitos Herborn

Vitos Behandlung Zuhause Herborn bietet seit gut einem Jahr ein stationsäquivalentes Therapieangebot an, das den stationären Klinikaufenthalt ganz ersetzen oder zumindest verkürzen kann. Die Behandlung findet – wie der neue Name schon sagt – in den eigenen vier Wänden der Patientinnen und Patienten statt. Aktuell richtet sich Vitos Behandlung Zuhause Herborn ausschließlich an Personen aus dem nördlichen Lahn-Dill-Kreis, insbesondere dem Raum Haiger, Dillenburg, Herborn und Ehringshausen.

Geschäftsführer Martin Engelhardt freut sich, dass das noch relativ junge Angebot mit dem neuen ärztlichen Leiter, Florian Stoll, und einem erweiterten Team nun weiter Fahrt aufnehmen kann. „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Vitos Behandlung Zuhause eine gute Alternative und Ergänzung zum Klinikaufenthalt ist. Für das Team ist es aber auch eine logistische Herausforderung. Aktuell behandelt das Team fünf Personen zu Hause“.

Gute Alternative für ältere Menschen

Florian Stoll ist von dem Konzept Vitos Behandlung Zuhause überzeugt. „Manche unserer Patientinnen und Patienten leiden an einer so starken Angst- oder Zwangserkrankung, dass schon die Fahrt zur Klinik für sie unüberwindbar wäre. Dann würden sie eher auf eine Behandlung verzichten. Jetzt kommt das Team zu ihnen nach Hause und sie sind sehr dankbar, dass Vitos dies ermöglicht.“ Auch bei älteren Menschen, für die ein Ortswechsel oft schwierig sei, könne man die jeweilige Lebenssituation berücksichtigen und optimal in den Genesungsprozess integrieren. Ob die stationsäquivalente Behandlung sich für eine Person eigne, erklärt er, würde immer individuell und im Einzelfall entschieden.

Tägliche Hausbesuche

Das Konzept orientiert sich streng an den gesetzlichen Vorgaben. Im Gegensatz zu regulären Hausbesuchen bekommen Patientinnen und Patienten bei der stationsäquivalenten Behandlung deutlich öfter, nämlich täglich und bei Bedarf auch häufiger – Besuch von einem Mitglied des Vitos BZH-Teams. Das gilt auch für die Wochenenden. In der Praxis heißt das: Ein fachübergreifendes Behandlungsteam aus Fachärzt/-innen, Psycholog/-innen, Pflegefachkräften und Mitarbeitenden des Sozialdienstes besucht und behandelt psychisch erkrankte Menschen in deren Wohnung, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage sind, sich in einer Klinik behandeln zu lassen. So können Betroffene während einer Krise in der gewohnten Umgebung bleiben und trotzdem intensiv betreut werden.

Hintergrund
Stationsäquivalente psychiatrische Behandlung

Die Möglichkeit, stationsäquivalente psychiatrische Behandlungen (StäB) zu Hause anzubieten, ist relativ neu. Psychiatrische Kliniken können dies seit 2018 tun und so Menschen, die schwer psychisch krank sind, im Home Treatment behandeln. Die gesetzliche Grundlage ist § 115d SGB V. Die Voraussetzungen dafür, dass eine Behandlung als StäB gilt, haben der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung, der Verband der Privaten Krankenversicherung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft gemeinsam festgelegt. So muss eine Indikation für eine stationäre Aufnahme vorliegen. Außerdem sollte offensichtlich sein, dass das Therapieziel in diesem Fall am ehesten im häuslichen Umfeld erreicht werden kann.

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