Mainz (dpa/lrs) - Die Corona-Pandemie hat der Universitätsmedizin in Mainz 2020 ein Rekordminus eingebracht. Der Fehlbetrag von 64,8 Millionen Euro sei aber nicht so tiefgreifend ausgefallen wie auf dem Höhepunkt der zweiten und dritten Welle befürchtet worden war, teilte die Klinik am Freitag in Mainz mit. Das Ergebnis entspreche relativ genau der im Herbst 2020 unter Berücksichtigung des damaligen Pandemiegeschehens erstellten Prognose, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums Markus Nöhl.

2021 werde noch einmal ein Corona-Jahr mit roten Zahlen werden, kündigte die Klinik an. Für eine genauere Prognose sei es noch zu früh. Der Fehlbetrag hatte 2019 noch 35,2 Millionen Euro betragen.

«Insbesondere die dritte Welle hat die Universitätsmedizin wirtschaftlich hart getroffen, weil der reguläre Betrieb erheblich eingeschränkt war», sagte Nöhl. Die Verschiebung von Operationen, das Freihalten vieler Betten, das Vorhalten von Masken über Schutzanzüge bis Impfstoff und höhere Kosten für Pflegekräfte nannte die Klinik als Beispiele. Der Umsatz habe zwar um 5,7 Prozent auf 867 Millionen Euro gesteigert werden können, aber nicht so stark wie ohne die Pandemie.

«Im Gegensatz zu den laufenden Kosten der medizinischen Versorgung, die über Leistungen der Krankenkassen finanziert wird, liegt die Finanzierung von Forschung und Lehre sowie der Investitionen in der Verantwortung des Landes», betonte Nöhl. «Der Bereich Forschung und Lehre weise kein eigenes Defizit auf.»

Das Land habe der Universitätsmedizin in der Pandemie Liquidität durch die Erweiterung der Kreditermächtigung verschafft, sagte Nöhl. Im zweiten Nachtragshaushalt 2020 seien zudem für wichtige Maßnahmen der Nachwuchssicherung 45 Millionen Euro zusätzlich bis Ende 2023 bereitgestellt worden. Dazu komme eine Erhöhung des Zuschusses im Haushalt 2021 um fünf Millionen Euro.

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