Emden - Mit einem Defizit von 5,8 Millionen Euro hat das Emder Krankenhaus das vergangene Jahr abgeschlossen. „Leider ist unser Minus nicht nennenswert verringert worden, wie wir es uns eigentlich vorgestellt hatten“, sagte Claus Eppmann, Sprecher der Geschäftsleitung der Trägergesellschaft der Kliniken in Emden, Aurich und Norden, in der Sitzung des Emder Rechnungsprüfungsausschusses.

3,9 Millionen Euro waren eigentlich als Minus eingeplant worden. Doch die Pandemie, der damit verbundene Patientenrückgang und große Verluste im Medizinischen Versorgungszentrum (wir berichteten) ließen das Defizit anwachsen. Zwar ist ein Wirtschaftsplan erstellt, doch es gibt weder für das vergangene noch für dieses Jahr eine Budgetvereinbarung mit den Krankenkassen. Eppmann: „Dann ist es sehr schwer, entsprechende seriöse Planungen aufzustellen. Aber die Mitarbeiter benötigen einen Leitfaden.“ Dieser wurde erarbeitet. Auch orientiere sich der Plan an realen Finanzierungsmodellen. Eppmann bedankte sich beim Rat, dass das Minus von der Stadt ausgeglichen wird: „Ohne dieses Engagement der Stadt Emden und des Landkreises Aurich wären die Krankenhäuser hier nur schwer zu halten.“

Mit einem Vorwurf, der seit Monaten immer wieder aufkommt, versuchte Eppmann in der Sitzung aufzuräumen. „Die Kinderstation und die Geburtshilfe in Emden wurden nicht aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen, sondern aus Gründen der Qualitätsanforderungen.“ Die Kinderklinik in Aurich sei erheblich besser ausgestattet und könne Frühgeburten besser versorgen. Wie bei allen Kliniken, haben sich die Qualitätsstandards erhöht. Dies zu bieten, sei in kleineren Häusern mit geringerer Patientenzahl nicht in allen Fachabteilungen möglich, so Eppmann.

Ute Lipperheide
Ute Lipperheide Emder Zeitung