Cloppenburg - Die Corona-Pandemie sorgt für erhebliche Umsatzeinbußen am Cloppenburger St.-Josefs-Hospital. Die Ausfälle betragen rund sieben Millionen Euro (stationäre und ambulante Erlöse). Das teilte Krankenhaus-Geschäftsführer Andreas Krone auf Anfrage unserer Redaktion mit. Sechs Millionen Euro hat das Krankenhaus auf der anderen Seite vom Bund als Entlastung erhalten.

„Zu Beginn der Pandemie musste auf elektive Leistungen (also keine Notfallleistungen, Anm. d. Red.) auf Grund einer entsprechenden rechtlichen Regelung verzichtet werden. Im weiteren Jahresverlauf waren wir durch Ausfälle von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen oder Ausbruchssituationen gezwungen, auf elektive Leistungen zu verzichten“, blickt Krone auf 2020 zurück.

Derzeit werden im Krankenhaus die Zimmer höchstens mit zwei Patienten belegt, um der Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken. „Diese Regelung begrenzt im Moment die Belegung und kann in Einzelfällen dazu führen, dass Leistungen verschoben werden müssen“, so Krone.

Die deutsche Krankenhausgesellschaft hatte die Einnahmeausfälle an Deutschen Kliniken insgesamt im vergangenen Jahr auf 9,5 Milliarden Euro beziffert und einen neuen Rettungsschirm und eine wirtschaftliche Absicherung auch für dieses Jahr gefordert, weil die Ausgaben für den Infektionsschutz deutlich gestiegen seien. Eine Forderung, der sich Krone „ausdrücklich“ anschließt. „Die Covid-Pandemie wird auch im laufenden Jahr keinen Normalbetrieb im Krankenhaus zulassen, was mit Erlöseinbußen einhergehen wird.“ Zudem würden Hygienemaßnahmen wie Schutzkittel und Masken zu höheren Kosten führen. „Während im vergangenen Jahr durch die gezahlten Freihaltepauschalen und Erstattungen für Mehrkosten im Bereich der Hygienemaßnahmen eine Kompensation erfolgte, ist für das laufende Jahr noch immer nicht klar, ob es eine wirtschaftliche Absicherung geben wird und wenn Ja, wie sie ausgestaltet sein wird“, so Krone. Klar sei nur, dass die Fortführung der im November 2020 wieder aufgelegten Freihaltepauschale bis zum Ende dieses Monats begrenzt sei.

Die gute Nachricht: Die Baumaßnahmen am Cloppenburger Krankenhaus seien aber nicht gefährdet, da sie durch Land, Landkreis und Stadt finanziert seien.

Reiner Kramer
Reiner Kramer Redaktion Münsterland (Stv. Leitung Cloppenburg/Friesoythe)