Prozesse - Mannheim:Prozess um Hygiene-Skandal in Uniklinikum

Baden-Württemberg
Paragrafen-Symbole sind an Türgriffen am Eingang zu einem Gericht zu sehen. Foto: Oliver Berg/dpa/Illustration (Foto: dpa)

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Mannheim (dpa/lsw) - Nach dem Skandal um verunreinigtes Operationsbesteck im Uniklinikum Mannheim muss sich der frühere Geschäftsführer in den kommenden Wochen vor dem Landgericht Mannheim verantworten. Die Anklage wirft dem 72 Jahre alten Angeklagten vor, er habe es zwischen 2007 und 2014 "vorsätzlich unterlassen", dafür zu sorgen, dass ausreichend sterilisiertes Operationsbesteck im Klinikbereich für den Einsatz bereitsteht.

Die Staatsanwaltschaft hatte 2018 Anklage gegen den früheren Geschäftsführer erhoben. Durch die von ihm unterlassenen Handlungen sei die Gesundheit "einer Vielzahl von Patienten" gefährdet worden, heißt es vom Landgericht. Die Mängel bei der Reinigung von OP-Besteck waren im Herbst 2014 aufgedeckt worden.

Allerdings könne ein Zusammenhang zwischen Infektionen, die bei Patienten aufgetreten waren, und der Verwendung von möglicherweise nicht ordnungsgemäß aufbereiteten Instrumenten "nicht mit der im Strafrecht erforderlichen Wahrscheinlichkeit belegt werden", betonte die Staatsanwaltschaft damals.

Dies sei auch mit einem eingeholten rechtsmedizinischen Gutachten nicht zu belegen. In dem nun anstehenden Prozess geht es um einen möglichen Verstoß gegen das Medizinproduktegesetz. Der Prozess beginnt am Montag, 22. Februar 2021, um 9.30 Uhr.

© dpa-infocom, dpa:210215-99-449147/2

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