Kommentar
Luzerner Kantonsspital muss Investitionen tätigen können

Die Coronapandemie hat gravierende finanzielle Folgen für das Luzerner Kantonsspital. Die Regierung tut gut daran, dafür zu sorgen, dass die geplanten Grossinvestitionen nicht gefährdet werden.

Dominik Weingartner
Dominik Weingartner
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Es klingt eigentlich paradox: Auch die Spitäler gehören zu den grossen finanziellen Verlierern von Corona – obwohl den Gesundheitseinrichtungen eine zentrale Rolle bei der Pandemiebekämpfung zukommt. Der Grund ist simpel: Wegen der Fokussierung auf Corona konnte das Luzerner Kantonsspital (Luks) zeitweise die Wahleingriffe nicht mehr durchführen. Und das hat gravierende Folgen. Auf 50 bis 100 Millionen Franken schätzt der Regierungsrat das Defizit, das auf das Luks zukommt.

Der Zeitpunkt könnte nicht unpassender sein, denn beim grössten und wichtigsten Spital der Zentralschweiz stehen grosse Investitionen an: 110 Millionen Franken für den Neubau in Wolhusen, 250 Millionen Franken für den Neubau in Sursee und rund 200 Franken für den Neubau der Frauenklinik in Luzern. Und die Politik fordert, dass das Spital diese Investitionen aus der eigenen Tasche bezahlt.

Das ist mit den prognostizierten Ertragsausfällen nur schwer machbar. Bereits 2019 – also noch vor Corona – schrieb das Luks rote Zahlen. Es ist darum richtig, dass die Luzerner Regierung einspringt und hilft, das durch die Pandemie entstandene Defizit abzufedern. Denn eines wäre wirklich paradox: Wenn die grösste Gesundheitskrise der jüngeren Geschichte dazu führen würde, dass Investitionen in die Infrastruktur des wichtigsten Gesundheitsversorgers der Region nicht mehr getätigt werden könnten.