Von wegen Vordrängeln am Rother Krankenhaus: Impfung aller ausdrücklich erwünscht

21.2.2021, 06:00 Uhr
Von wegen Vordrängeln am Rother Krankenhaus: Impfung aller ausdrücklich erwünscht

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa

Bekanntlich wurden die Mitarbeiter der Kreisklinik Roth auf Vorschlag der Gesundheitsamtes beim Impfen auf die erste Position in Landkreis Roth gesetzt. Nach den Weihnachtsfeiertagen ging es los.

Zuvor hatte man die Impfwilligen aufgefordert sich zu melden, danach hatte Qualitätskoordinatorin Nadine Ortner eine Prioritätenliste erstellt. "Das ging streng nach der Gefährdung, Notaufnahme, Intensivstation, Ärzte und so weiter", versicherte sie, "wenn sich jemand nachgemeldet hat, kam er laut seiner Priorisierung in die Reihe."


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Nach Absprache mit dem Gesundheitsamt konnte sich das gesamte Personal an der Klinik auf die Impfliste setzen lassen, sogar Reinigungspersonal von außen oder Belegärzte – und eben auch Leute aus der Verwaltung.

Von wegen Vordrängeln am Rother Krankenhaus: Impfung aller ausdrücklich erwünscht

© Kreisklinik

"Da hat wohl jemand ein falsches Bild von unserer Tätigkeit", so Werner Rupp, "unsere Kraft an der Patientenaufnahme ist zum Beispiel eine der gefährdesten Personen im Haus. Ich selbst sitze nicht nur abseits im Büro, sondern hatte allein diese Woche wegen Umbauarbeiten mehrmals auf der Covid-Station zu tun. Natürlich hatte ich mich auch auf die Liste setzen lassen, vorgedrängt habe ich mit nicht."

Die EDV gilt erst recht als kritische Infrastruktur. "Was glauben Sie, was hier los ist, wenn sich einer infiziert und wir die ganze Abteilung schließen müssen?", merkte dazu Nadine Ortner an.

"Alle haben Priorität"

Sowohl Klinikchef Werner Rupp als auch die IT-ler haben Ende Januar im Kreisimpfzentrum Roth ihre Spritze bekommen. So ziemlich am Ende der klinikinternen Prioritätenliste.

"Es war mein Wille, dass die Kreisklinik frühzeitig durchgeimpft wird", betonte auf Anfrage Landrat Herbert Eckstein. Das Krankenhaus sei ein Ort der Begegnung. "Da haben alle systemrelevanten Bereiche ohne Unterschied Priorität, dazu gehören auch die IT und die Putzfrauen". Eckstein bedauerte jedoch, dass sich von den 700 Angestellten nur gut 400 haben impfen lassen. "Je mehr Geimpfte, desto mehr besteht die Chance, die Ansteckungsgefahr weiter zurückzudrängen".

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