Welche Struktur wäre für ein Gesundheitszentrum in Sulingen optimal?
Das ist von den lokalen Erfordernissen und den bereits vorhandenen Strukturen abhängig. Den Beratungen möchte ich nicht vorgreifen.
Könnte es auch eines in der Klinik Diepholz geben?
Ja, selbstverständlich. Ob und in welcher Ausgestaltung das geschieht, wird sich zeigen.
Der Klinikverbund als Betreiber und Manager von Gesundheitszentren – wäre das eine Option?
Auch die Trägerschaft eines regionalen Gesundheitszentrums ist vom vor Ort vorhandenen Angebot abhängig. Dies können niedergelassene und dort tätige Ärzte sein, aber auch die Kassenärztliche Vereinigung oder auch öffentliche, kommunale, gemeinnützige oder private Träger.
Grundsätzlich ist die Gesundheitspolitik ein schwieriges Feld: Das Land steuert über den Krankenhausplanungsausschuss die Investitionen, Krankenhausbetreiber – wie im Landkreis Diepholz der Klinikverbund – tragen die Verantwortung. Die Krankenkassen spielen als Kostenträger eine entscheidende Rolle – und dann ist da noch die Bundesgesetzgebung. Ist eine Reform nicht mehr als überfällig?
Eine grundlegende Reform ist wünschenswert, um die für sich selbstständigen ambulanten und stationären Bereiche zusammenzuführen und in Abstimmung mit den Krankenkassen eine gemeinsame Versorgungsplanung an den vor Ort notwendigen Bedarfen einzuführen. Außerdem muss die Finanzierung von Investitionen aus den Behandlungskosten möglich sein und die gesetzlichen Zuständigkeiten auf weniger Institutionen konzentriert werden.
Herr Meyer, was wünschen Sie sich für das Gesundheitswesen im Landkreis Diepholz?
Dass allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Diepholz eine qualitativ sehr gute Gesundheitsversorgung angeboten wird, die in angemessener Zeit für jeden mit dem ÖPNV oder dem eigenen Verkehrsmittel zu erreichen ist.
Die Enquete-Kommission beschreibt die regionalen Gesundheitszentren in ihrem Bericht als „erweitertes Ärztehaus“. Zu den Basiselementen, die in jedem Gesundheitszentrum vorhanden sein sollen, gehören ambulante fachärztliche Versorgung, Erreichbarkeit rund um die Uhr, Betten zur Kurzzeitpflege sowie die Kooperation unterschiedlicher ärztlicher und nichtärztlicher Fachgruppen. Als optionale Elemente führt der Bericht weitere Fachbereiche (wie Apotheken, Reha, Optiker), ein ambulantes OP-Zentrum, Tagespflege, eine Rettungswache und von der Berufsgenossenschaft zugelassene Durchgangsärzte auf.