Cura-Krankenhaus in Bad Honnef NRW soll bei der Rettung von Geburtsstation helfen

Bad Honnef · Nach der Schließung der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus Bad Honnef nimmt der Kreistag das Land NRW in die Pflicht, die gynäkologische Versorgung in der Region zu sichern. Das Land soll das Gespräch mit dem Klinikträger suchen.

  Nach dem Bad Honnefer Stadtrat hat nun auch der Kreistag eine Resolution zum Erhalt der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus auf den Weg gebracht.

Nach dem Bad Honnefer Stadtrat hat nun auch der Kreistag eine Resolution zum Erhalt der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus auf den Weg gebracht.

Foto: Frank Homann

Das Land NRW soll dem Rhein-Sieg-Kreis dabei helfen, die Schließung der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus in Bad Honnef rückgängig zu machen. In einer einstimmig vom Kreistag auf den Weg gebrachten Resolution fordert das Gremium die Landesregierung auf, Gespräche mit dem Klinikträger, der Gemeinnützigen Trägergesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) aufzunehmen, um zu eruieren, unter welchen Voraussetzungen die GFO bereit ist, die im Cura-Krankenhaus vorgenommene Schließung des Kreißsaals und der Wochenbettstation zurückzunehmen. Die Situation sei insbesondere vor dem Hintergrund der bereits erfolgten Schließungen der Geburtshilfen in Siegburg, Eitorf und Sankt Augustin besorgniserregend.

Dem Standort Bad Honnef kommt aufgrund seiner Lage zwischen den Geburtszentren in Neuwied, Bonn sowie Troisdorf eine besondere Bedeutung zu, heißt es in der von CDU, Grünen, FDP und SPD initierten Resolution. Welche Hilfen seitens des Landes für die GFO möglich sind, verhehlt das Papier nicht: „Die Fachabteilung Geburtshilfe gilt als basisversorgungsrelevant und kann einen Sicherstellungszuschlag erhalten“, heißt es.

Mit rund 500 Geburten jährlich müsste das Cura-Krankenhaus die Voraussetzungen zur Beantragung von Finanzmitteln aus dem Hebammenstellen-Förderprogramm des Bundes erfüllen, dem Gesundheitsversorgungs- und Pflegeverbesserungsgesetz. Ferner fördert NRW hebammengeleitete Kreißsäle.

Die verschiedenen Fördermöglichkeiten seien zu prüfen und mit den Verantwortlichen der GFO mit dem Ziel einer Umsetzung zu erörtern. Um NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann die Dringlichkeit zu verdeutlichen, soll die besorgniserregende Situation der Geburtshilfe im Kreis und im angrenzenden Kreis Neuwied in den Krankenhausbedarfsplan einfließen, der in diesem Jahr vom Land neu aufgestellt wird. Konkret fordern CDU, Grüne, SPD und FDP, dass ein Arbeitskreis der sogenannten Kommunalen Gesundheitskonferenz (siehe Kasten) Eckpunkte für die Krankenhausbedarfsplanung erarbeitet.

Ziel sei es, Laumann die Ergebnisse des Arbeitskreises als Anforderungen an einen Krankenhausbedarfsplan zu übergeben und konstruktiv zusammen mit dem Land eine gute Lösung zu finden, heißt es in dem von allen vier Fraktionen unterzeichneten Begleitantrag zur Resolution. „Es ist für einen Flächenkreis wie den Rhein-Sieg-Kreis nicht zu verantworten, wenn sich die medizinische Versorgung immer mehr auf Bonn konzentriert“, erklärte CDU-Fraktionschef Torsten Bieber. „Wir brauchen eine grundsätzliche Planung“, meinte SPD-Fraktionschef Denis Waldästl.

Alternativ, so stellt die gemeinsame Resolution fest, könnte in Bad Honnef das Konzept eines hebammengeleiteten Kreißsaals mit Belegärzten und Krankenhausanbindung – wie in den GFO-Kliniken Rhein-Berg in Bensberg – ins Auge gefasst werden. Oder das Konzept eines Geburtshauses, das in Zusammenarbeit von einer Hebammenpraxis und Arztpraxis geführt wird und über eine Anbindung an den Operationssaal des Cura-Krankenhauses verfügt. Die dritte Alternative wäre die Wiedereinführung des Belegarztsystems, wie es bis 1984 im Cura-Krankenhaus praktiziert worden ist.

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