Krankenhaus in Moers Covid-Team des Bethanien für Veröffentlichung besonderer Krankengeschichte ausgezeichnet

Moers · Mit dem Thieme-Kasuistikpreis werden herausragende Veröffentlichungen von Krankengeschichten prämiert. In diesem Fall geht es um einen 48 Jahre alten Triathlet mit schwerer Covid-19-Pneumonie.

 Die Gewinner des Thieme-Kasuistikpreises 2020.

Die Gewinner des Thieme-Kasuistikpreises 2020.

Foto: fotolulu

Eine Auszeichnung der Verlagsgesellschaft Thieme haben sieben Mitarbeitende des Krankenhauses Bethanien erhalten: Der Kasuistikpreis 2020 geht an Patrick Stais, Omar Salloum, Daniela Kühle, Sorin Fisteag, Kato Kambartel, Derk Veelken und Thomas Voshaar. Der Verlag und die Herausgeber der Zeitschrift Pneumologie prämieren damit herausragende Krankengeschichten.

Hinter dem Titel „48-Järhiger Triathlet mit schwerer Covid-19-Pneumonie: erfolgreiche und sichere Behandlung mit Sauerstoff und CPAP“ steckt die Geschichte eines schwer erkrankten Patienten, der vor etwa einem Jahr auf der Covid-Station des Krankenhauses erfolgreich behandelt wurde – ohne invasive Beatmung nach Konzepten des Moerser Modells.  

„Bis heute ist die Behandlung schwersterkrankter Covid-Patienten ein kontroverses Thema, wir haben uns aber schon seit Beginn der Pandemie gegen die strategische Frühintubation entschieden, und somit auch gegen die damals gültigen nationalen und internationalen Empfehlungen“, sagt Erstautor und Geschäftsführender Oberarzt der Lungenklinik im Krankenhaus Bethanien Patrick Stais. Es habe Mut und Vertrauen in das eigene Konzept gefordert, sich gegen die gängigen Methoden zu entscheiden.

Mittlerweile ist der Erfolg des „Moerser Modells“ auch wissenschaftlich durch eine Studie belegt. Demnach ist die Sterblichkeitsrate der im Krankenhaus Bethanien behandelten Patienten deutlich geringer, als die der Menschen, die frühzeitig invasiv, also mittels Intubation, beatmet wurden.   

Vor einem Jahr fand sich am Bethanien ein Team aus Ärzten, Pflegern und Atemtherapeuten zusammen, die auf einer neu eingerichteten Station unter bislang unerprobten Voraussetzungen zusammenarbeiten mussten. „Dass dies gut funktioniert hat, haben uns auch die Patientinnen und Patienten bestätigt – so auch der im Fall beschriebenen 48Jährige“, sagt Stais.

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