Oldenburg - Seit Jahrzehnten wird am Pius-Hospital immer gebaut – nun ist ein weiterer Meilenstein geschafft: Der so genannte F-Flügel entlang der Grünen Straße ist weitgehend fertig. Rund 38 Millionen Euro sind seit dem Start der Planung im Jahr 2008 in Abstimmung mit dem Land Niedersachsen investiert worden.
Das meiste Geld floss dabei in Technik und Ausstattung, die viele Menschen hoffentlich nie zu Gesicht bekommen werden: in hochmoderne Operationssäle und eine Intensivstation. Im 1. Obergeschoss befinden sich ein neuer Zentral-OP mit drei Sälen sowie ein Hybrid-OP für die Gefäßchirurgie. Eine neue Intensivstation mit sieben Zweit-Bett-Zimmern ist im 3. Obergeschoss entstanden.
Fünf Jahre Arbeit
Richtig gestartet waren die Arbeiten 2014 mit dem Abriss eines früheren Schwesternwohnheimes. Ende 2019 waren Untergeschoss (Abteilung für Bau und Technik, Werkstätten) und Erdgeschoss (neuer Augen-OP mit zwei Sälen) fertig. Eine Bettenstation mit 21 Betten, die zurzeit durch die Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Gastroenterologie genutzt wird, befindet sich nun im 4. Obergeschoss.
Unter anderem wurden 40 Kilometer Starkstromkabel, 30 Kilometer Datenkabel, 1200 Meter Lichtwellenleiter verbaut und 2500 Datenanschlüsse installiert. Die dritte und vierte Etage werden noch erweitert und mit bestehenden Gebäudeteilen verbunden.
Neuer Masterplan
Wenn die nun noch ausstehenden Arbeiten – eine neue so genannte Weaning-Einheit (Beatmungsentwöhnung) und eine Intermediate-Care-Station (Behandlungsstufe zwischen Intensivstation und Normalstation) sowie Sanierung des alten OP und Erweiterung der Umkleideräume für mittlerweile 1450 Mitarbeiter – abgeschlossen sind, wird der Mitte der 1990er Jahre erstellte Bauliche Masterplan abgearbeitet sein. Beendet ist die Bautätigkeit am Innenstadtkrankenhaus damit aber nicht.
Ein neuer Masterplan 2030/35 wird noch erarbeitet und abgestimmt. Der Schwerpunkt dabei: Umbau und Nutzung des früheren NWZ-Geländes – wo die Arbeiten am Turm Mitte des Jahres beginnen sollen. „Räumlich-kapazitativ sind wir noch nicht auf dem Stand, den wir benötigen“, sagt Geschäftsführerin Elisabeth Sandbrink. „Die Flächen haben wir, aber uns fehlen die Kapazitäten.“
Denn nur so kann auch eine Weiterentwicklung des Krankenhauses und seiner Kliniken fortgesetzt werden. „Wir wollen nachfrageorientiert sichtbar am Markt agieren“, nennt Sandbrink das. So wurde Anfang März aus einer bisherigen Abteilung etwa die Klinik für Thoraxchirurgie – neben Pneumologie und Onkologie ein Schwerpunkt des Hauses. Um der, so Sandbrink, „wichtigen Schlüsselfunktion“ gerecht zu werden, wurde aus der Zentralen Aufnahme, Notaufnahme und Aufnahmestation zum 1. April die Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin. Das Haus sei mittlerweile „aus der Breite heraus spezialisiert aufgestellt“, so Sandbrink, die Ende des Jahres vorzeitig in den Ruhestand wechselt, und habe damit „die richtigen Antworten für die Zukunft“.