Es ist der Eindruck entstanden, dass die Ustermer die Fusion eigentlich noch gewollt hätten, aber den Wetziker Spitalverantwortlichen die Sache zu heikel wurde angesichts des angeschlagenen Ustermer Partners. Hätte eine Fusion, die erst jetzt im 2021 umgesetzt worden wäre, die Aussichten des GZO-Spitals nachhaltig getrübt?
Matthias Spielmann: Zunächst möchte ich festhalten, dass wir eine Volksabstimmung wohl gewonnen hätten. Aber alle Beteiligten sagten bereits zu Beginn, dass der ganze Fusionsprozess nicht zu lange dauern darf und dementsprechend setzten wir uns auch intensiv dafür ein. Schlussendlich geschah aber dann genau das, was wir nicht wollten: Die Zeichen der Zeit haben uns auf diesem Weg überholt. Deshalb mussten wir nochmals gemeinsam über die Parameter sprechen, die sich mittlerweile wesentlich verändert hatten. Im Ergebnis hätte der ganze politische Prozess erneut durchlaufen werden müssen.
Die Fusionsabsicht wurde fallen gelassen mit der Begründung, dass das Vorhaben « stark risikobehaftet » sei. Wären sie nun in grösseren Problemen, wenn die Fusion wie eigentlich geplant im Mai 2020 vom Volk angenommen worden wäre?
Wir hätten wohl andere Herausforderungen. Ob sie grösser gewesen wären, ist schwierig zu sagen.
Welche Herausforderungen denn?
Uster müsste zuerst den eigenen Betrieb wieder in gute finanzielle Bahnen lenken – und zwar bevor ein neues Unternehmen starten kann. Es macht keinen Sinn, grosse Altlasten in einen Fusionsprozess mitzunehmen. Diese Altlasten wurden leider erst in den letzten neun Monaten sichtbar. Die Fusion wäre ansonsten der richtige Weg gewesen.
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