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Der Gemeinderat legt Kriterien fest

Die Standortsuche für die geplante Zentralklinik des Klinikums Mittelbaden läuft an

Dass der kommunale Klinikverbund ein neues Krankenhaus bauen wird, steht bereits fest. Unklar ist nach wie vor, wo dieses Gebäude entstehen soll. Ein Gutachten definiert dafür einen Anforderungskatalog.

Rettungsdienst (Krankenwagen) fährt beim Klinikum Baden-Baden-Baden vor.
Bald ausgedient: Der Rettungsdienst fährt nach dem Neubau der Zentralklinik nicht mehr das Krankenhaus Baden-Baden-Balg an. Wo der neue Standort sein wird, steht noch nicht fest. Foto: Andrea Fabry

Der Gemeinderat Baden-Baden und der Kreistag Rastatt haben bereits beschlossen, ein neues zentrales Krankenhaus für das Klinikum Mittelbaden (KMB) zu bauen. Im nächsten Schritt geht es darum, dafür einen geeigneten Standort zu finden. Die kommunalen Gremien der beiden Träger – des Landkreises Rastatt und der Stadt Baden-Baden – wollen aber noch nicht entscheiden, wo genau diese Klinik entstehen soll, sondern zunächst Kriterien für die Standortsuche definieren.

Die Stadt Rastatt hat zwar bereits das Merzeau-Gelände und das Areal des Rastatter SC/DJK vorgeschlagen. Das Baden-Badener Rathaus hält sich bislang mit Empfehlungen zurück und verweist immer wieder auf das vereinbarte Vorgehen, zuerst die Struktur-Frage bei der Neuausrichtung des KMB zu klären und erst danach die Standortfrage anzugehen.

Diese steht jetzt an, aber nur in formaler Hinsicht. Der Gemeinderat wird sich in seiner Sitzung am 26. April noch nicht auf einen konkreten Standort festlegen. Die Stadträte sollen zunächst entscheiden lassen, wie die Grundstückssuche erfolgen soll und welche Aspekte dabei zu berücksichtigen sind.

Das Grundstück der neuen Zentralklinik benötigt mindestens 6,8 Hektar

Antworten auf diese Fragen liefert ein Gutachten, das das KMB bei Andree Consult in Siegburg in Auftrag gegeben hat. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf Beratung im Gesundheitswesen. Die Experten haben ermittelt, dass das für eine Zentralklinik benötigte Grundstück mindestens 6,8 Hektar groß sein sollte. Sie empfehlen weiter, zusätzlich eine Fläche von einem Hektar mit zu berücksichtigen, die dann verfügbar wäre, um das Gebäude bei Bedarf erweitern zu können.

Dem Gutachten zufolge benötigt der Klinikbau bei einer veranschlagten Zahl von 666 Betten rund 90.000 Quadratmeter Geschossfläche. Hinzu kommen die Flächen für ein mögliches Ärztehaus, ein Parkdeck sowie für Straßen, Wege und Plätze.

Andree Consult schlägt vor, bei der Grundstückswahl neben dem Platzbedarf weitere Kriterien im Blick zu haben. Die Gutachter messen der Erreichbarkeit und der Attraktivität mit 55 Prozent den höchsten Stellenwert bei.

Die KMB-Leitung und die beiden kommunalen Träger betonen immer wieder, dass der Standort von entlegeneren Orten des Land- und Stadtkreises in maximal 30 Minuten erreichbar sein müsse. Das Strukturgutachten grenzt den möglichen Standort deshalb auf eine Fläche zwischen Baden-Baden und Rastatt ein, die von der Autobahn, der B3 und mit dem ÖPNV gut zu erschließen ist.

Die Grundstückskosten sind mit zehn Prozent veranschlagt

Mit etwa 35 Prozent berücksichtigen die Gutachter im Anforderungskatalog, wie gut das ausgewählte Grundstück zu beplanen ist. Mit zehn Prozent veranschlagen sie die Kosten rund um diese Fläche. Nach Auskunft der Verwaltung haben sich der KMB-Aufsichtsrat sowie der Baden-Badener Hauptausschuss und der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen des Landkreises Rastatt bereits mit den Standortkriterien befasst und einige Änderungswünsche in die Bewertungsmatrix aufgenommen.

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