Oldenburg - Die Pandemie hinterlässt ihre Spuren in den Bilanzen der Krankenhäuser. Allerdings federn Ausgleichszahlungen des Bundes für Erlösausfälle und Mehraufwand durch Corona die finanziellen Folgen ab.
Die zweite Ausgleichsregelung, die der Bund im vergangenen Herbst beschlossen hat, läuft zunächst bis Ende Mai. Sie beträgt allerdings nur 90 Prozent der im vergangenen Jahr gewährten Pauschale. In der ersten Regelung vom Frühjahr 2020 waren es 100 Prozent.
„Wir erwarten, dass die Ausgleichszahlungen nicht den tatsächlichen Fehlbedarf decken“, sagt Pius-Geschäftsführerin Elisabeth Sandbrink. „Zumal die Lage der Krankenhäuser schon im Vergleichszeitraum vor der Corona-Krise, an dem sich der Ausgleich bemisst, wirtschaftlich sehr angespannt war.“
Dr. Alexander Poppinga kritisiert, dass die Krankenhäuser sowohl für 2020 als auch für 2021 noch immer kein mit den Kostenträgern abgestimmtes Budget haben. „Wir befinden uns in dieser Hinsicht in einem Blindflug“, sagt der Chef des Evangelischen Krankenhauses.
Das Klinikum sieht sich durch den Bund für 2020 „gut unterstützt“; für 2021 seien sichere Aussagen noch nicht möglich“, sagte Medizin-Vorstand Dr. Christiane Stehle. Insgesamt sieht sich das Klinikum, das vor Corona in eine finanzielle Schieflage gerutscht war, „auf gutem Kurs“.
Sonderzahlungen
Als Anerkennung für den besonderen Einsatz des Krankenhauspersonals hat die Bundesregierung eine erweiterte Sonderleistung aufgrund von besonderen Belastungen durch die Sars-Cov-2-Pandemie beschlossen. (so genannte Corona-Prämie 2).
Auch die Beschäftigten der drei Oldenburger Krankenhäuser kommen diesmal in den Genuss dieser Einmalzahlung, die bis Ende Juni ausgezahlt werden soll.
Über Höhe und Anspruchsberechtigung verständigt sich das jeweilige Krankenhaus mit dem Betriebsrat oder der Mitarbeitervertretung.
Die erste Sondervergütung des Bundesgesundheitsministeriums war an Corona-Fallzahlen gekoppelt, die die Oldenburger Kliniken zum damaligen Zeitpunkt nicht erreicht haben.
Unabhängig davon zahlen alle drei Oldenburger Häuser ihren Mitarbeiter eine coronabedingte Erschwerniszulage.
Derweil haben die drei Krankenhäuser ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Impfangebot gemacht. Die Impfbereitschaft liegt in allen Häusern nach eigenen Angaben bei über 80 Prozent. Die erste Impfung sei weitgehend abgeschlossen