Schleiz.

Die Sternbach-Kliniken mit Sitz in Wiesbaden wollen neuer Träger des Schleizer Krankenhauses werden. So wurde es den Mitarbeitern des Krankenhauses in einer Vorabinformation zu einer gleichlautenden Pressemitteilung am Donnerstagnachmittag mitgeteilt. Demnach soll der Aufsichtsrat des Kreiskrankenhauses dem verbindlichen Angebot zur Übernahme der Kreiskrankenhaus Schleiz GmbH einstimmig zugestimmt haben. Damit ist das bisherige Sanierungskonzept aus Greiz vom Tisch. Dieses sah ursprünglich die Einrichtung eines Pflegeheims vor.

Die Sternbach-Kliniken hingegen wollen das Krankenhaus mit 92 Betten inklusive sechs Intensivbetten weiterführen und eine durchgängige Aufnahmebereitschaft in der Notaufnahme vorhalten. Die Investition des Kaufpreises und der zu erwartende Defizitausgleich sei für die kommenden Jahre durch inländische Kapitalgeber gedeckt.

„Die aktuelle Diskussion über flächendeckende Schließungen kleiner Häuser wird aus unserer Sicht nicht korrekt geführt. Etwa 35 bis 40 Prozent der akut-stationären Versorgung fällt in den Versorgungsauftrag von Häusern mit etwa 100 bis 200 Betten. Das Kreiskrankenhaus in Schleiz wird als Beispielhaus geführt, um anderen Landkreisen eine Alternative in der Diskussion um Schließungen ihrer Häuser aufzeigen zu können“, teilt der geschäftsführende Gesellschafter Arne Ballies mit. Bedanken wolle er sich für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Landkreis Greiz und dem Saale-Orla-Kreis.

Dazu soll ab sofort ein zweiter Geschäftsführer in Schleiz eingesetzt werden. Dem Vernehmen nach soll das Thomas Schaber werden. Dieser war von 1992 bis 2006 auch als Geschäftsführer zweier Kliniken der SRH-Gruppe tätig.

Der Kreisausschuss will wohl am Montag in einer Dringlichkeitssitzung darüber beraten, dass Vorkaufsrecht für das Krankenhaus nicht wahrzunehmen, um den Weg für die Übernahme zu ebnen.