Kösching
Deutlicher Appell für den Erhalt der Klinik gefordert

CSU-Rätin Helene Bast mahnt Marktrat zur Eile - Lindner: "Bei Anetsberger auf Schoß sitzen" -

26.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:14 Uhr
Die Klinik Kösching: In der jüngsten Marktratssitzung machten sich nach dem Oberender-Gutachten über die Zukunft der Krankenhausstandorte im Kreis Eichstätt mehrere Mitglieder des Gremiums für eine deutliche Botschaft in Richtung Eichstätt stark. −Foto: Stephan, Archiv

Kösching - Eine "deutliche Botschaft nach Eichstätt" hat CSU-Markträtin Helene Bast in Sachen Klinik gefordert: Die Krankenschwester, die zudem Kreisrätin ist, griff am Ende der Sitzung des Köschinger Gemeinderats die Diskussion um die Klinik-Standorte Eichstätt und Kösching auf und machte deutlich, dass sich Marktrat und Bürgermeister positionieren sollten.

"Das ist wichtig", so Bast.

Man müsse alles tun, um die Klinik in Kösching zu erhalten und möglichst auszubauen, "um die gesundheitliche Versorgung in Kösching und dem gesamten südöstlichen Landkreis zukunftsfähig zu machen". Ihr Parteikollege Andreas Schieferbein warf ein: "Der Oberbürgermeister von Eichstätt wohnt schon bei Herrn Fürsich (Vorstand der Klinik, d. Red. ), so oft ist der da. "

Das Gutachten, das vor vier Wochen in einer öffentlichen Kreistagssitzung vorgestellt wurde, legt den politisch Verantwortlichen im Kreis Eichstätt nahe, aus den beiden Klinik-Standorten einen zu machen und gegebenenfalls einen Neubau zu errichten. Diese Variante erscheint Beobachtern allerdings als unwahrscheinlich, da die finanziellen Rahmenbedingungen dafür nicht gegeben sind. Bislang hatte die Kreispolitik aus Gründen der flächendeckenden Gesundheitsversorgung immer an beiden Standorten in Eichstätt und Kösching festgehalten. Nun steht dies zur Disposition, da das Oberender-Gutachten deutlich macht, dass beide Häuser auf Dauer nicht zu halten sind. Die Diskussion läuft, Landrat Alexander Anetsberger (CSU) will noch im ersten Halbjahr eine Entscheidung haben.

Am 7. und 21. Mai wird der Kreistag sich erneut mit dem Thema beschäftigen. Man sollte schnell ein "starkes Signal" senden, sagte Schieferbein. Andrea Ernhofer (SPD) erklärte, dass die Entscheidung über den künftigen Klinikstandort im Kreistag falle. "Wenn ein Kreisrat die Ansicht hat, dass die Köschinger sich zurücklehnen, ist das keine gute Werbung. " Man sollte "offensiv" auftreten. "Wir wollen das Optimum. "

Vize-Bürgermeister Dieter Betz (SPD) verwies auf die Argumente aus dem Gutachten, die für Kösching sprächen. Manfred Lindner (Grüne) ergänzte, man müsse sich auf die Hinterfüße stellen. "Eichstätt kämpft um sein Krankenhaus. " Kösching dürfe nicht das Nachsehen haben. "Wir müssen bei Anetsberger auf dem Schoß sitzen", forderte Lindner. Bürgermeister Ralf Sitzmann (UW) sagte zu, hier tätig werden zu wollen.

DK

Marco Schneider