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Finanzminister Reinhold Hilbers zu Besuch in Ammerland-Klinik Gibt es eine Chance auf 180 Millionen Euro?

Haben sich am Freitagvormittag über den geplanten Neubau ausgetauscht: Pflegedirektorin Birgit Paesch, ärztlicher Direktor Dr. Peter Ritter, Landrat Jörg Bensberg, kaufmännische Direktorin Martina Heyen, Geschäftsführer Axel Weber, Betriebsratsvorsitzende Martina Fürup-Eckmeyer, Finanzminister Reinhold Hilbers, Landtagsabgeordneter Jens Nacke und Aufsichtsratsvorsitzende Maria Bruns

Haben sich am Freitagvormittag über den geplanten Neubau ausgetauscht: Pflegedirektorin Birgit Paesch, ärztlicher Direktor Dr. Peter Ritter, Landrat Jörg Bensberg, kaufmännische Direktorin Martina Heyen, Geschäftsführer Axel Weber, Betriebsratsvorsitzende Martina Fürup-Eckmeyer, Finanzminister Reinhold Hilbers, Landtagsabgeordneter Jens Nacke und Aufsichtsratsvorsitzende Maria Bruns

Eyleen Thümler

Westerstede - 180 Millionen Euro – eine hohe Summe, die in das Klinikzentrum Westerstede investiert werden sollen. Durch Ausbau, Sanierung, Neubau und weitere Umstrukturierungen soll das Krankenhaus zukünftig zum Gesundheitsquartier Ammerland werden. Um sich über das Vorhaben zu informieren, hat Reinhold Hilbers (CDU), Niedersächsischer Finanzminister, der Klinik am Freitagvormittag einen Besuch abgestattet. Mit dabei waren auch CDU-Landtagsabgeordneter Jens Nacke und Landrat Jörg Bensberg. „Ich bin der Einladung gerne gefolgt, denn da wo Gutes passiert, möchten wir auch gerne mithelfen und mitgestalten“, sagte Reinhold Hilbers.

Wirtschaftliche Lage

Die Ammerland-Klinik zählt zu den größten Arbeitgebern in der Region. Sowohl die Mitarbeiter- als auch die Fall- und Geburtenzahlen sind in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen. Und auch das medizinische Leistungsspektrum ist stark erweitert worden. Um dieser Weiterentwicklung auch künftig gerecht zu werden und eine hochwertige Patientenversorgung sicherstellen zu können, soll zukünftig das Gesundheitsquartier entstehen.

Bereits in den vergangenen Jahren gab es an dem Standort wesentliche bauliche Entwicklungen, die durch die gute wirtschaftliche Lage der Klinik eigenständig finanziert werden konnten. Für die zukünftigen Vorhaben sei nun aber finanzielle Beihilfe notwendig. „Ich möchte die Gunst der Stunde nutzen. Wir bitten wirklich um Unterstützung. Dieses Signal möchten wir heute senden“, sagte Klinik-Geschäftsführer Axel Weber.

Vorhaben

Der angedachte Neubau soll dem bestehenden Komplex vorgelagert werden und mehrere OP-Säle, eine konservative und operative Intensivstation, die Erweiterung der Notaufnahme und einen Hubschrauberlandeplatz beinhalten. Zusätzlich soll Platz für weitere Betten geschaffen werden. Denn aktuell stehen rund 50 Prozent der Betten der Ammerland-Klinik in Drei- oder Vierbettzimmern. „Teilweise kommt da noch ein fünftes Bett hinzu. Das ist nicht nur unschön für die Patienten, sondern auch für die Pfleger schwierig. Die Raumgrößen sind mittlerweile einfach unzureichend“, erläuterte Pflegedirektorin Birgit Paesch. Für die OP-Säle gebe es Sanierungsbedarf und in der Notfallaufnahme fehlten Untersuchungs- und Behandlungsräume. Die aktuellen Raumstrukturen würden effektiven Prozessabläufen im Wege stehen.

Im Zuge der Gespräche zum geplanten Neubau war beim Besuch des Finanzministers natürlich auch die Pandemie ein Thema. Diese habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine funktionierende medizinische Versorgung ist. „Da möchte ich auch nochmal hervorheben, was für eine tolle Leistung das medizinische Personal in dieser Zeit geleistet hat“, sagte Reinhold Hilbers.

Die Ammerland-Klinik

Die Ammerland-Klinik ist eine 100-prozentige Tochter des Landkreises Ammerland und steht auf kreiseigenem Gelände. Es werden eine Vielzahl an medizinischen Fachabteilungen sowie zertifizierten Kompetenzzentren vorgehalten. Die Zusammenarbeit mit dem Bundeswehrkrankenhaus gleich nebenan ist eine deutschlandweit einzigartige Kooperation. „Diese erweist sich, nicht nur in Krisensituationen, als erheblicher Vorteil für beide Kliniken. Von der exzellenten Zusammenarbeit profitieren vor allem auch die Patienten“, betonte Landrat Jörg Bensberg.

Über 1400 Mitarbeiter sind in der Klinik beschäftigt – Tendenz steigend. Seit 2018 laufen die Planungen für den Neubau, der rund 10 000 Quadratmeter Nutzfläche umfassen sollen und in den 180 Millionen Euro investiert werden sollen.

Einschätzung

Ihm sei bewusst, dass Investitionen in Krankenhäuser eine hohe Priorität haben. „Ihr Vorhaben, Ihre Planungen und Ihre Bedarfe sind angekommen und unterstreichen das Bewusstsein, dass wir bei der medizinischen Versorgung zukünftig einen Schwerpunkt schaffen müssen. Das Vorhaben ist nachvollziehbar und gut aufgestellt“, sagte Reinhold Hilbers gegenüber den Verantwortlichen.

Niedersachsen habe gerade erst die Mittel für Krankenhäuser um 30 Millionen auf 150 Millionen Euro aufgestockt. Dennoch fehle durch die Pandemie einiges an Geld.

Doch genau das sei nun die Herausforderung und die große politische Kunst: Die engen Spielräume müssen geweitet und Prioritäten richtig gesetzt werden, betonte Landrat Jörg Bensberg. „Wenn wir eins in der vergangenen Zeit gelernt haben, dann ist es, dass gute Kliniken gefordert und gebraucht sind. Mein Appell lautet deswegen ganz klar, hier mehr Geld hineinzubringen“, sagte er.

Das geplante Konzept sei gut, das Haus zukunftsfähig und keines, das in den letzten Jahren immer wieder die Hand aufgehalten hat.

Eyleen Thümler
Eyleen Thümler Redaktion Nordenham
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