Weniger gut: Noch immer konnte kein Nachfolger für Dr. Ants Lohmus als Chefarzt der Inneren Medizin engagiert werden, der aus dem Dienst ausscheidet. Solange sich keiner findet, müsse die Abteilung von Haßfurt aus unterstützt werden.
Unterstützung aus Haßfurt gibt es auch für die Intermediate Care Station (IMC), die mit drei bis fünf Betten in Ebern weitergeführt wird: Künftig in organisatorischer Einheit mit der Intensivstation Haßfurt, wodurch die Station auch an den Wochenenden zuverlässiger „am Netz“ bleiben soll.
Das Konzept sei rund, schloss Wilfried Neubauer, selbst ehemaliger Eberner. Und als solcher versicherte er: Das Konzept decke viele Bereiche ab, man müsse sich zwar mit dem Gedanken anfreunden, „dass ein Teil fehlen wird, dafür kommen aber auch Teile dazu“.
Das gilt vor allem für das gewollte Pilotprojekt, der ins Krankenhaus integrierten Kurzzeitpflege. Die Verbindung beider Bereiche mit einem gemeinsamen Personalpool wäre erstmalig für Bayern und nicht ganz so einfach, weil aus zwei verschiedenen Geldtöpfen (Krankenkasse/Pflegekasse) gespeist. Zudem müssen die konkreten Anforderungen dazu noch abgesteckt und die Räumlichkeiten entsprechend umgebaut werden. Erst am Montag habe es dazu ein Gespräch mit dem Gesundheitsminister gegeben. Geprüft werden nun Fördermöglichkeiten durch das Programm „PflegesoNah“ des Freistaats. Klappt das Projekt wie geplant, könne es auf andere kleine Häuser, die vor ähnlichen Problemen stehen, übertragbar und so beispielgebend für ganz Bayern sein.
Kommt aber der Umbau nicht teurer als das, was man sich an finanzieller Stabilisierung durch das Pflegekonzept erwartet? Das wollte FW-Stadtrat Philipp Arnold wissen, der auch kritisierte, weshalb die Umstrukturierung bereits in die Wege geleitet werde, noch bevor man um eine erfolgreiche Förderung wisse. Den für die künftig 20 Kurzzeit- und zehn Übergangspflege-Plätze nötigen Umbau schätzt Landrat Schneider auf 1,5 bis zwei Millionen Euro einmalig, die laufende Förderung auf 1,6 Millionen, wenn man es in das Programm schafft. Er betonte aber noch einmal, dass es bei der Schaffung von Pflegeplätzen eben nicht darum gehe, Geld zu verdienen. „Man muss als Landkreis auch die Verpflichtung sehen, den Bedarf zu decken, wenn es der Markt nicht tut“, so Schneider.
Ob man sich mit dem schnellen Start nicht die Chance auf vielleicht doch künftig mögliche Subventionierungen kleiner Häuser vergebe, wollte Harald Pascher noch wissen. Ähnlich war es seinerzeit bei der Geburtshilfe gelaufen, die schon so gut wie geschlossen war, doch mit einem Sonderförderprogramm gerade noch einmal die Kurve bekommen hatte. Eine ganz andere Geschichte, sagte Wilfried Neubauer. Mit der Schließung in Haßfurt hätte man die Häuser in Bamberg und Schweinfurt, die dann wohl die zusätzlichen Geburten hätten aufnehmen müssen, in die Bredouille gebracht, das hätte sich die Politik nicht erlauben können. „Bei der Chirurgie wird es so etwas nicht geben“, so Neubauer.
Keine Zukunft gibt es wohl auch für das bisherige Schwesternwohnheim, nach dem sich Dritter Bürgermeister und FW-Stadtrat Thomas Limpert erkundigte. Der Zustand spreche wohl eher für einen Abriss, hieß es. Und noch eine kleine Kritik in puncto Kommunikation gab es von Limpert: Nachdem man nun ausreichend Aufklärung erhalten habe, wisse man jetzt, dass die Innere Medizin nicht ausschließlich Teil der Altersmedizin werden solle, sondern auch Jüngeren offen stehe. Auch dies möge man künftig besser kommunizieren.