MCB und OSK sprechen über mögliche Felder der Zusammenarbeit

Erstmals haben sich die Aufsichtsräte des Medizin Campus Bodensee (MCB) und der Oberschwabenklinik (OSK) zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen. Im Mittelpunkt standen nach einer Bestandsaufnahme zur Krankenhausversorgung in der Region mögliche Felder für eine künftige Zusammenarbeit. Der Dialog soll noch in diesem Jahr fortgesetzt werden.

Oberbürgermeister Brand und Landrat Sievers

Oberbürgermeister Brand und Landrat Sievers

Plenum Aufsichtrat des OSK und MCB

„Das Treffen hat sich wirklich gelohnt und Perspektiven eröffnet“, fasste Andreas Brand, Oberbürgermeister von Friedrichshafen und Vorsitzender des MCB-Aufsichtsrates, die vierstündige Tagung im Kultur- und Kongresszentrum Weingarten zusammen. Mit gezeigtem Elan solle man jetzt nach vorne blicken. „Wir schlagen ein neues Kapitel auf“, pflichtete ihm der Ravensburger Landrat Harald Sievers, Vorsitzender des OSK-Aufsichtsrates, bei. Sievers hatte das Treffen eingangs als „historisch“ bezeichnet.

Von den Mitgliedern beider Gremien wurde die Sitzung ähnlich positiv bewertet. Einig war man sich darin, dass der Meinungsaustausch bereits in diesem Herbst weitergehen soll. Bis dahin sollen die Geschäftsführungen zu möglichen Feldern, auf denen gemeinsam gehandelt werden könnte, Vorschläge unterbreiten.

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigte sich bei den Analysen zur Krankenhausversorgung in der Region Bodensee-Allgäu-Oberschwaben. Sowohl einzeln als auch zusammen schöpfen der MCB und die OSK die Potenziale auf dem regionalen Gesundheitsmarkt noch nicht ausreichend aus. Zudem stehen beide Verbünde gleichermaßen unter wirtschaftlichem Druck, legten die Geschäftsführer Margita Geiger und Franz Klöckner seitens des MCB sowie Prof. Dr. Oliver Adolph für die OSK dar. Auf beiden Seiten gleichen sich Themen und Probleme, nicht zuletzt durch politische Einflüsse von außen. 

Sowohl der MCB als auch die OSK spüren vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels die Auswirkungen der Pflegepersonaluntergrenzen. Beide Verbünde müssen sich zunehmend mit Fragen der IT-Sicherheit auseinandersetzen. Sowohl der MCB als auch die OSK müssen Millionenbeträge in die Sterilgutaufbereitung investieren. Daneben stellen sich mannigfache Detailfragen in der Verwaltung der Krankenhäuser.

Doch es soll nicht nur um Themen im Hintergrund, sondern auch um die medizinischen Leistungen gehen. Dabei werden die Sachverhalte sehr schnell komplex, wurde in der Aussprache deutlich. In den Fokus sollen zunächst Angebote rücken, bei denen zu befürchten steht, dass sie angesichts immer strikterer Anforderungen an Mindestbehandlungszahlen auf längere Sicht in der Region nicht mehr angeboten werden können, außer die Akteure arbeiten zusammen.

Die Geschäftsführungen sollen im nächsten Schritt die Themen sortieren, forderte Landrat Sievers. OB Brand formulierte als entscheidende Frage für die weiteren Beratungen zu einer Zusammenarbeit von MCB und OSK: „Was nutzt es den Patienten?“