Der Krankenhaus-Teilneubau in Freudenstadt nimmt Gestalt an. Wenn er fertig ist, sollen Abläufe verbessert und Kosten gespart werden. Foto: Rath

Flammender Appell an Bund und Land: Die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt (KLF) fährt durch Corona und die Verwerfungen der Pandemie auch im laufenden Jahr einen Millionen-Abmangel ein.

5,4 Millionen Euro schießt der Kreis ohnehin als jährliche Finanzspritze zu. Jetzt klafft eine weitere Lücke von 3,5 Millionen Euro in den Büchern. Dies sagte Landrat Klaus Michael Rückert in der Sitzung des Kreistags am Montag. Seine eindringliche Bitte Richtung Stuttgart und Berlin: die Krankenhäuser jetzt "nicht im Regen stehen lassen" und erneut Corona-Hilfen an die Häuser auszahlen. Der Staat müsse jetzt "dringend Geld rüberwachsen lassen", so wie im vorigen Jahr, als Bund und Land "einen recht auskömmlichen Zuschuss" überwiesen hätten. Damit sei die KLF im vorigen Jahr "mit einem blauen Auge" davongekommen. Fehle in diesem Jahr die Finanzhilfe, dann drohe der K.o., so der Landrat. Der Kreis wisse nicht, wo er kurz vor Jahresende noch mal 3,5 Millionen Euro an freien Mitteln auftreiben solle, um den Abmangel zu finanzieren. Die Einnahmeausfälle in der Corona-Krise seien dabei kein Problem der KLF, sondern "in allen Häusern landauf, landab" akut. Auf den Kliniken laste nicht nur in der Pandemie eine gewaltige Aufgabe, sie seien das Rückgrat im Kampf gegen Corona. Ohne den jährlichen Kreiszuschuss in Millionenhöhe wäre die KLF "schon lange bankrott". Deshalb seien Bund und Land in der Pflicht, die Kliniken "jetzt nicht an Corona verrecken zu lassen".