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Baumholder

Schließung der Reha in Baumholder: Ein Schlag für die ganze Region

Von Peter Bleyer
Die Geriatrie in Baumholder soll ab dem 1. Januar aus wirtschaftlichen Gründen für ein Jahr stillgelegt werden. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben. In der Westrichstadt herrschen Unverständnis und Unmut.
Die Geriatrie in Baumholder soll ab dem 1. Januar aus wirtschaftlichen Gründen für ein Jahr stillgelegt werden. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben. In der Westrichstadt herrschen Unverständnis und Unmut. Foto: Reiner Drumm

Die Nachricht von der Schließung des Zentrums für Altersmedizin in Baumholder (die NZ berichtete) ist in der Westrichstadt eingeschlagen wie die sprichwörtliche Bombe. Vom 1. Januar an soll die Einrichtung, die aus einer akutgeriatrischen Abteilung und dem Rehabereich besteht, zunächst für ein Jahr auf Eis gelegt werden – aus wirtschaftlichen Gründen. Die 100 Angestellten werden wohl zu einem Großteil im Krankenhaus Idar-Oberstein, das über Personalmangel klagt, eingesetzt. Ein schwerer Schlag nicht nur für Baumholder – die NZ hat sich umgehört.

Lesezeit: 4 Minuten
Klaus Dessauer, Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Baumholder, findet im Gespräch mit der NZ deutliche Worte. „Das ist schlimm, was da abläuft“, sagt er. „Die Rehaeinrichtung ist für ältere Menschen so was von wichtig.“ Gerade durch den Wegfall dieser Abteilung werde vielen Patienten die Möglichkeit genommen, in ihrem angestammten Umfeld zurechtzukommen. „Es ...
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Joe Weingarten fordert die Kommunalpolitik zum Handeln auf

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Joe Weingarten spricht sich für eine dauerhafte Erhaltung der geriatrischen Fachklinik in Baumholder aus: „Die Baumholderer Klinik ist nicht nur unverzichtbar für die Gesundheitsversorgung älterer Menschen in der ganzen Naheregion, sie stellt auch einen wichtigen Baustein des Gesundheitswesens für Baumholder und den Landkreis Birkenfeld dar“, erklärt Weingarten. Er zeigt sich völlig überrascht von der Ankündigung des Trägers der Klinik, der Saarland Heilstätten Gruppe (SHG), vor einigen Tagen, die Klinik ab dem 1. Januar 2022 für ein Jahr zu schließen und das gesamte Personal nach Idar-Oberstein zu versetzen.

„Von einer Schließung, ob befristet oder dauerhaft, war bislang nie die Rede.“ Weingarten zeigt sich irritiert von der Informationspolitik des SHG-Konzerns gegenüber den Beschäftigten und der Region: „So kann man weder mit den Mitarbeitern noch mit den in der Region Verantwortlichen umgehen.“ Er hegt auch Zweifel daran, dass es bei der angekündigten Schließung nur für ein Jahr bleiben wird. „Wenn so ein großes Haus mal für ein Jahr zu ist und nicht kontinuierlich gepflegt wird, dann entstehen so hohe Kosten für die Wiederöffnung, dass die niemand tragen wird. Und das Personal ist dann auch weg“, befürchtet er. Weingarten fordert deshalb Landrat Matthias Schneider, Idar-Obersteins Oberbürgermeister Frank Frühauf und Baumholders VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser als Anteilseigner am Klinikverbund Idar-Oberstein/Baumholder auf, sich über den Stand der Überlegungen der SHG persönlich zu informieren und dazu klar Stellung zu beziehen: „Die gesamte Region ist aufgefordert, das können wir so nicht hinnehmen“, sagt er.

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