Krankenhaus-Arzt verging sich an betäubten Patientinnen

Schock für Bielefelder Klinik: Mehr Vergewaltigungs-Opfer als gedacht

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine angehende Ärztin hält am 12.04.2016 im Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendheilkunde des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden (Sachsen) ein Stethoskop in der Hand. (zu dpa: «Gut ein Drittel der auslä
Ermittlungen gegen einen ehemaligen Assistenzarzt aus Bielefeld wurden wieder aufgenommen. (Symbolbild)
abu kno vge sja skm exa, dpa, Arno Burgi

Weitere Frauen sollen informiert werden

Auf 25 ehemalige Patientinnen des Evangelischen Klinikums Bethel in Bielefeld kommt offenbar eine Horror-Nachricht zu: Im Fall der mutmaßlichen Vergewaltigungen durch einen Assistenzarzt sollen nun offenbar doch alle Opfer über die Taten informiert werden, das berichtet die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung "Neue Westfälische" am Mittwoch. Ein damals 32-jähriger Assistenzarzt soll mehrere Patientinnen betäubt, sich anschließend an ihnen vergangen und die Taten zum Teil gefilmt haben.

Insgesamt 32 Opfer identifiziert

Bislang wussten davon lediglich sieben Frauen. Sie hatten selbst den Kontakt zur Polizei gesucht und so erfahren, dass sie Opfer der Vergewaltigungen geworden waren. Jetzt wollen die Ermittler offenbar auch die 25 weiteren identifizierten Opfer darüber in Kenntnis setzen, wie die Zeitung erfuhr.

Eine offizielle Bestätigung der Staatsanwaltschaft Duisburg blieb aus - eine Sprecherin wollte den Fall derzeit nicht kommentieren, verwies lediglich auf das laufende Prüfverfahren.

Assistenzarzt nahm sich das Leben

Im Sommer 2020 ereigneten sich die Taten, eines der Opfer erstatte danach Anzeige und brachte damit den Fall ins Rollen. Der Beschuldigte sei damals sofort freigestellt worden – auch, weil er zuvor bei MRT-Untersuchungen vorsätzlich ein Betäubungsmittel verwendete, das nicht den Richtlinien entsprach.

Im September 2020 wurde der ehemalige Assistenzarzt festgenommen, kurz darauf nahm er sich in seiner Zelle das Leben. Daraufhin wurden die Ermittlungen eingestellt, Anfang November 2021 jedoch überraschend wieder aufgenommen. (dpa/ana)