Neuer Träger für die Akutkrankenhäuser Kamenz und Görlitz

Eingang zum Krankenhaus St. Johannes in Kamenz. Foto: Malteser
Die Außenansicht des 1927 eröffneten Krankenhauses St. Carolus in Görlitz. Foto: Malteser

Beide Akutkrankenhäuser werden mit ihren jeweiligen Schwerpunkten übernommen, sodass die medizinische Versorgung vor Ort weiter gewährleistet und ausgebaut werden kann. Das Krankenhaus St. Carolus in Görlitz verfügt über 120 Betten und versorgt mit 270 Mitarbeitenden jährlich rund 4.800 stationäre Patientinnen und Patienten. Das Krankenhaus St. Johannes in Kamenz verfügt über 160 Betten und versorgt mit 330 Mitarbeitenden jährlich rund 7.600 stationäre Patientinnen und Patienten. In zwei medizinischen Versorgungszentren, einem Schlaflabor und zwei Notaufnahmen werden zusätzlich jährlich rund 20.000 ambulante Patienten versorgt. Die Krankenhäuser St. Johannes in Kamenz und St. Carolus in Görlitz wurden als konfessionelle Krankenhäuser gegründet und bis heute in christlicher Prägung geführt. Diese christliche Prägung wird auch nach dem Trägerwechsel erhalten bleiben.

„Wir freuen uns, dass die Verhandlungen zu einem guten Ergebnis gelangt sind und die Malteser uns das Vertrauen entgegenbringen, die beiden Häuser in eine stabile Zukunft zu führen“, kommentiert der Digitalisierungsexperte Prof. Dr. med. Wieland Sommer als einer der zukünftigen Gesellschafter.

Klinikgeschäftsführer Sven Heise zeigt Verständnis für die Entscheidung der Malteser: „Die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sind nicht einfach und verlangen ein großes Engagement der Träger. Für die Zukunft braucht es im Gesundheitswesen investitionsfreudige vernetzte Strukturen mit standortübergreifender Spezial-Kompetenz. Mit dem Engagement der GGS werden unsere Krankenhäuser in Kamenz und Görlitz Teil eines solchen Netzwerkes und damit zukunftssicherer und wettbewerbsfähiger.“

Heise bleibt auch nach dem Trägerwechsel dem Unternehmen als Geschäftsführer erhalten. Unterstützt wird er zukünftig von Lutz Möller, der als weiterer Geschäftsführer hinzutritt und langjährige Erfahrung aus dem sächsischen Gesundheitswesen mitbringt. „Die Substanz der beiden Standorte ist sehr gut. Sie verfügen darüber hinaus jeweils über hervorragende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit ihren stationären und ambulanten Versorgungsstrukturen bieten beide Standorte große Chancen, die aktuell bestehende, gute medizinische Versorgungsqualität weiterzuentwickeln,“ sagt Möller. Er besetzt seit 15 Jahren Führungspositionen im Gesundheitswesen.

Die neue Trägerin GGS schließt betriebsbedingte Kündigungen für die nächsten 2,5 Jahre aus und wird alle 600 Mitarbeitenden weiter beschäftigen. Sie ist ein neu gegründeter und kapitalstarker Träger, der den Aufbau integrierter ambulant-stationärer Versorgungsmodelle vorantreibt und dabei insbesondere auf Digitalisierung setzt.

Das Anliegen der neuen Trägerin ist es, die beiden Krankenhäuser langfristig weiter zu betreiben. Deswegen ist der GGS auch besonders daran gelegen, die Mitarbeitenden zu halten. Darüber hinaus sind signifikante Investitionen geplant, um Modernisierung und Digitalisierung voranzutreiben und gegebenenfalls bauliche Veränderungen vorzunehmen. Mittelfristig wird diese Investitionshöhe einen mehrstelligen Millionenbetrag erreichen.

Verena Hölken, Geschäftsführerin der Malteser Deutschland gemeinnützige GmbH, sagt: „Unser vorrangiges Ziel ist es, die medizinische Versorgung für die Menschen vor Ort an beiden Standorten sicherzustellen und den Mitarbeitenden eine langfristige sowie sichere Perspektive zu bieten. Dies ist durch eine Übertragung an die GGS geglückt. Wir werden natürlich auch in der jetzigen Corona-Situation alles tun, um die Konzentration der Mitarbeitenden allein auf ihre lebenswichtige Hilfe für die Patientinnen und Patienten zu ermöglichen. Der Trägerwechsel soll sie nicht belasten, sondern ihnen die Sicherheit geben, dass ihre wertvolle und aufopfernde Arbeit sehr geschätzt und auch künftig benötigt wird.“

Die Malteser mussten sich bereits 2019 dazu entscheiden, sechs ihrer insgesamt acht Akutkrankenhäuser in neue Trägerschaften zu überführen, da sie aufgrund steigender Kosten und sinkender Vergütungen mit den eigenen Strukturen und der finanziellen Ausstattung eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung nicht an allen Standorten nachhaltig sicherstellen können. Die kapitalstarke GGS bot sich aufgrund ihrer umfassenden Erfahrung im Bereich der integrierten Versorgung sowie aufgrund ihrer Expertise im Bereich der Digitalisierung als idealer Partner, um die Krankenhäuser im Sinne der Malteser weiterzuführen.

Auch wenn sich die Malteser aus den sächsischen Krankenhausstandorten zurückziehen, werden sie sich mit allen ihren weiteren ehren- und hauptamtlichen Diensten in der Region, wie beispielsweise der Altenhilfe und Pflege, weiterhin für die Menschen engagieren. So werden die Malteser auch in der Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge für die Menschen in der Region leisten. 

Der Vertrag zwischen den Maltesern und der GGS wurde am 24. November 2021 unterzeichnet und wird vorbehaltlich der üblichen behördlichen Zustimmungen baldmöglichst vollzogen.

 

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Hintergrund:

Das Krankenhaus der Kreisstadt Kamenz wurde am 1. August 2000 zur medizinischen und pflegerischen Versorgung der Region in Betrieb genommen. Es verfügt mittlerweile neben der Abteilung für Innere Medizin und der Anästhesie über eine Palliativstation, Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie und bietet ambulante Leistungen sowie Pflege an.

Das Krankenhaus St. Carolus Görlitz wurde bereits 1927 eröffnet - mit 280 Betten und den Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe und Hals­/Nasen-/Ohren-Erkrankungen. Heute verfügt das Haus neben seinen ursprünglichen Abteilungen ebenfalls über eine Notfallambulanz, Urologie sowie weitere medizinische Fach- und Funktionsabteilungen.


Über die Gesellschaft für Gesundheit und Versorgung Sachsen GmbH (GGS)

Die GGS ist ein neu gegründeter Träger der Gesundheitswirtschaft, der sich den Aufbau von integrierten Versorgungsmodellen zum Ziel gesetzt hat. Dabei soll insbesondere die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern digital unterstützt werden. Träger der GGS ist eine Gruppe privater Unternehmer, die auf jahrelange Erfahrung in der Gesundheitswirtschaft zurückgreifen können und dabei insbesondere über Expertise in der ambulanten und stationären Leistungserbringung sowie der Digitalisierung verfügen.


Über die Malteser (Deutschland gemeinnützige GmbH)

Die Malteser sind eine internationale katholische Hilfsorganisation. Die Malteser Deutschland gemeinnützige GmbH bündelt die Trägerschaft der Malteser Einrichtungen für Medizin und Pflege (Krankenhäuser, Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen sowie stationäre Hospize) und der Malteser Werke gemeinnützige GmbH, die die Betreuungseinrichtungen für Migranten und Projekte im Bereich Jugend, Schule und Soziales umfasst.


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