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Wirtschaftliche Entwicklung in der Sozialwirtschaft

Benchmarkdaten 2020

Für die Sozialwirtschaft war das Jahr 2020 in fast allen Leistungsbereichen eine Herausforderung. Nicht nur die Pandemie sondern auch Veränderungen in der Nachfrage, Reformgesetze und der weiter steigende Fachkräftemangel haben in den wirtschaftlichen Eckdaten Spuren hinterlassen. Anhand ausgewählter Benchmarkdaten aus dem Curacon Mandantenportfolio lässt sich die wirtschaftliche Lage in den folgenden Teilbranchen wie folgt beschreiben:

Altenhilfe

Ambulante Anbieter zeigen 2020 gute Ergebnisse. Umsatzrenditen steigen zum Teil deutlich. Die Gründe liegen sowohl im pandemiebedingten Nachfrageüberhang als auch in Portfoliooptimierungen. Personal-/Materialaufwandsquoten sind tendenziell gesunken, die Personalkosten je VK jedoch deutlich gestiegen. Im stationären Bereich zeigen 2/3 positive Jahresergebnisse, allerdings sinken die Renditen. Es wird zunehmend schwieriger, Kostensteigerungen aufzufangen.

Auch hier steigt der Personalaufwand je VK. Durch die Schutzschirmverfahren und die anerkannte Systemrelevanz ist das ohnehin schon niedrige Insolvenzrisiko in der stationären Pflege noch gesunken.

Eingliederungshilfe

Die Kapazitäten im Wohn- und Arbeitsbereich sind deutlich ausgebaut worden, analog erreicht die Zahl der Betreuten im Arbeitsbereich wieder das Niveau von 2018, aber sie sinkt im Wohnbereich. Sicherlich auch eine Folge des BTHG. Die Corona-Krise zeigt negative Auswirkungen in der betriebswirtschaftlichen Entwicklung der Werkstätten. Die Wohneinrichtungen zeigen dagegen eine stabile Entwicklung im Jahresergebnis, Umsatzrenditen sind 2020 nicht unter Druck. Insgesamt zeigen die Benchmarks stabile Werte in der Ertragslage und den Renditen.

Kinder- und Jugendhilfe

Das Jahr 2020 war für Einrichtungen in der Kinder- und Jugendhilfe von einer weiter stark wachsenden Nachfrage geprägt. Die Begleiterscheinungen der Pandemie haben hier noch verstärkend gewirkt. Die wirtschaftlichen Eckdaten zeigen gleichbleibende Werte, insgesamt zeigen sich gute bis sehr gute Ertragslagen und Renditen. Auch hier ist und wird der Personalmangel zu größten Herausforderung und limitierender Faktor für weiteres Wachstum.

Fazit

Die Auswirkungen der Pandemie sind durch die Schutzschirmverfahren gut abgefangen worden. Die Sozialwirtschaft hat 2020 an systemrelevanter Bedeutung in der Gesellschaft gewonnen. Gleichzeitig steigen die vielfältigen Herausforderungen, was in Teilen heute aber auch zukünftig in den wirtschaftlichen Kennzahlen abzulesen sein wird. Eine verlässliche Refinanzierung von Leistungen ist wesentliche Voraussetzung für die Stabilität dieses Sektors. Ebenso konzertierte Maßnahmen zur Personalrekrutierung und -bindung, wozu z.B. auch eine leistungsgerechte Vergütung gehört.

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