Krankenhäuser in Bietigheim und Ludwigsburg Viele Unsicherheiten prägen Kliniken-Planungen

Von Frank Ruppert
Ludwigsburg
Klinikum
Aussenaufnahme
RKI, Regionale Kliniken Holding Foto: MARTIN KALB

Wegen der Pandemie sinken die sonstigen Fallzahlen in den Krankenhäusern. Das wird wohl auch 2022 Probleme bereiten.

Komplexer und vielschichtiger als noch vor einem Jahr ist die Situation in den Kliniken des Kreises. Das geht aus dem Unternehmensplan der RKH Kliniken hervor, den der Kreistag am Freitag verabschieden soll.  „So zeigt sich im Verlauf des zweiten Halbjahres eine steigende Ausfall- und Fluktuationsquote bei den medizinischen und pflegerischen Fachkräften“, heißt es dazu in der Vorlage für die Kreistagsmitglieder.

Stationäre Fallzahlen niedriger als 2019

Mit der Pandemie hätten sich nun eine Vielzahl neuer und unkalkulierbarer Risiken mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen und Qualitäten ergeben. „So ist das Ausmaß der vierten Welle, die politisch verharmlost wird, momentan kaum absehbar“, so die Kliniken. Bereits nach der ersten Welle hätten die Patienten ihr Verhalten verändert.

In allen RKH-Kliniken bilde sich der bundesweite Trend ab, dass die stationären Fallzahlen im Jahr 2021 und auch im Jahr 2022 unter dem Referenzjahr 2019 liegen werden. Die durchschnittliche Fallschwere liege dabei bei allen Häusern über den ursprünglichen Erwartungen. Dies zeige, dass Patienten offensichtlich zunächst abwarten und damit zu einem späteren Zeitpunkt, aber versorgungsbedürftiger in die Kliniken kommen. Teilweise werde auch auf den Klinikaufenthalt zu Gunsten einer ambulanten Versorgung verzichtet.

Der starke Anstieg der intensivpflichtigen Covid-Patienten führe die Intensivbereiche an ihre Leistungsgrenze. Die Versorgungskapazitäten seien in allen Kliniken bereits auch unter Berücksichtigung der Personaluntergrenzen stark reduziert und das Standardprogramm werde bereits individuell zurückgefahren.

2022 soll die Verzahnung der Standorte Bietigheim und Ludwigsburg weiter vorangetrieben werden. In Ludwigsburg sind diverse Baumaßnahmen geplant, unter anderem soll die Endoskopie umgebaut werden und die Station M1 zur Palliativstation werden. In Bietigheim soll in einem Schritt auf der Südseite ein Neubau entstehen, der durch Übergänge mit dem Bestandsgebäude verbunden wird. Ein Teilabriss, wie in der ursprünglichen Planung vorgegeben, sei  dabei nicht notwendig.

Negatives Ergebnis auch für 2022 erwartet

Im kommenden Jahr rechnen die Kliniken mit einem weiteren Rückgang der Patientenzahlen. Finanziell sei ein „hohes negatives Gesamtergebnis“ wahrscheinlich. Für Ludwigsburg rechnet man mit fast 4,6 Millionen Euro Miese, für Bietigheim-Vaihingen mit knapp 700 000 Euro und in Marbach mit einem Verlust von 1,4 Millionen Euro. Der Landkreis wird wieder einspringen müssen.

 
 
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